20. Mai 2022

EKD-Ratsvorsitzender: Selbsttötung ist keine Sünde

Quelle: idea.de

Foto: uygar sanli/pixelio.de

Berlin (idea) – Für den EKD-Ratsvorsitzenden Nikolaus Schneider (Berlin) ist eine Selbsttötung keine Sünde.

Das sagte er in der ARD-Fernsehsendung „Günther Jauch“ am 19. Oktober. Wenn jemand keinen anderen Ausweg sehe, als aus dem Leben zu scheiden, dann glaube er, so Schneider, „dass Gott ihn in einer solchen Situation nicht verlassen wird. Ich würde da nicht von Sünde reden“.

In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hatte Schneider erklärt, dass Synode und der Rat der EKD sich weiter mit dem Thema Sterbehilfe befassen würden „und sich sicher noch einmal äußern“. Die Bedürfnisse und Wünsche der Sterbenden sollten in diesem Prozess berücksichtigt werden. Es müsse der Respekt vor der individuellen Gewissensentscheidung von Menschen gewahrt bleiben.

Bislang ist die EKD gegen eine gesetzliche Regelung, die Ärzten die Beihilfe zum Suizid ausdrücklich erlaubt. Von einem Kurswechsel angesichts der Äußerungen Schneiders möchte die EKD aber nicht sprechen. Wie Oberkirchenrat Sven Waske von der Stabsstelle Kommunikation im EKD-Kirchenamt in Hannover auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea sagte, ist die Kirche dem Schutz menschlichen Lebens und der menschlichen Würde verpflichtet. Das gelte insbesondere für die [Weiterlesen]