28. Januar 2022

In Mossul werden Kirchen zu Moscheen umgewandelt

Quelle: idea.de

Beirut/Mossul (idea) – Kirchen in der nordirakischen Großstadt Mossul, die Mitte Juli von der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) besetzt wurde, werden in Moscheen umgewandelt.

Die IS-Kämpfer haben historische Gebäude mit einer eindeutig christlichen Architektur gesprengt. Kirchendokumente – teilweise aus dem 3. Jahrhundert nach Christus – sind für immer verloren. Das berichtet die baptistisch geprägte „Libanesische Gesellschaft für Erziehung und soziale Entwicklung“ unter Berufung auf Augenzeugen.

Nach Angaben von Direktor Nabil Costa (Beirut) schweigen seit dem 20. Juli erstmals im 3. Jahrtausend die Kirchenglocken in Mossul. Alle 1.200 christlichen Familien seien aus der Stadt geflohen. Ihre Häuser hätten die IS-Machthaber an Verwandte oder muslimische Nachbarn verschenkt. Andere Gebäude seien geplündert worden. Unterdessen versuchten die geflohenen Christen, mit Hilfe von Augenzeugen Dokumente aufzusetzen, um sich ihr früheres Eigentum bestätigen zu lassen. Costa: „Sie bereiten sich so auf die Zeit nach dem ‚Islamischen Staat’ vor, wenn sie zurückkehren können.“ Allerdings könne das noch Jahre dauern. [Weiterlesen]