28. Mai 2022

Was hat Gott in der Verfassung zu suchen?

Quelle: idea.de

Kiel (idea) – Über die Inhalte einer neuen Verfassung für Schleswig-Holstein sind sich die Landespolitiker weithin einig – bis auf einen Punkt: Soll ein Hinweis auf die „Verantwortung vor Gott“ in die Präambel aufgenommen werden?

Darüber wurde am 9. Juli in einer Debatte im Kieler Landtag gestritten. Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) hält den Gottesbezug für unverzichtbar. Immerhin gehörten rund 60 Prozent der 2,8 Millionen Schleswig-Holsteiner einer Kirche an. Wie auch Muslime und Juden führten sie ihre Existenz auf etwas zurück, das höher sei als sie selbst. Die deutsche Geschichte habe zudem gezeigt, wohin es führen könne, wenn sich Menschen nur auf ihre eigene Kraft und ihren Intellekt verließen, sagte Albig in Anspielung auf die Diktaturen des 20. Jahrhunderts.

Diesen Hinweis bezeichnete FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki als „ungehörig“. Er sei ein gläubiger Christ, lehne aber einen Gottesbezug in der Verfassung ab. Diese dürfe den Menschen keine Werteentscheidungen vorgeben. [Weiterlesen]