26. Januar 2022

Ägypten: Ständig werden Christinnen verschleppt

Quelle: idea.de

El-Tabia Moschee, Assuan – Ägypten. Foto: Katharina Wieland Müller/pixelio.de

Kairo (idea) – Die Verschleppung von mehr als 200 meist christlichen Schülerinnen in Nigeria durch die radikal-islamische Terrorgruppe Boko Haram (Westliche Bildung ist Sünde) erschüttert die Welt.

Weithin unbeachtet blieb bisher jedoch die anhaltende Entführung von Frauen und Mädchen in Ägypten. Von Januar 2011 bis März 2014 haben dort muslimische Männer mehr als 550 Christinnen in ihre Gewalt gebracht und sie gezwungen, ihre Peiniger zu heiraten. Damit gelten die Frauen nach dem islamischen Religionsgesetz, der Scharia, als Musliminnen.

Das berichtet die „Gesellschaft für die Opfer von Entführungen und Zwangsverschleppungen“ (Kairo). Nach ihren Angaben sind die koptischen Christinnen auch vielfach Gewalt ausgesetzt. Etwa 40 Prozent der Mädchen und Frauen zwischen 14 und 40 Jahren würden vergewaltigt. Oft würden ihnen auch die tätowierten Kreuze, die sie als Christinnen identifizieren, mit Säure entfernt. Es wird vermutet, dass ein organisiertes Netzwerk hinter den Taten steckt. Nach Angaben des Gründers der Hilfsorganisation, des koptischen Christen Ebram Louis Shehata Makar, mehren sich die Entführungsfälle seit der Arabischen Revolution vor drei Jahren. Vorher seien monatlich etwa fünf bis sechs Christinnen verschwunden; jetzt seien es durchschnittlich 15. [Weiterlesen]