17. September 2021

Berlin: Auto von konservativem Journalisten niedergebrannt

Quelle: jungefreiheit.de

Foto: Marco Barnebeck(Telemarco)/pixelio.de

BERLIN. Linksextremisten haben in der Nacht zum Montag das Auto des BZ-Journalisten Gunnar Schupelius zerstört. Auf der linksextremen Internetseite Indymedia-Linksunten bekannte sich die Gruppe „AG Pressefreiheit“ zu dem Anschlag. „Angriffe auf Haßbrenner wie Schupelius“ seien „als Akt antifaschistischer Notwehr zu sehen“, rechtfertigten die mutmaßlichen Zündler die Tat. Der Staatsschutz hat inzwischen die Ermittlungen übernommen.

Schupelius hatte sich in seiner Kolumne „Mein Ärger – der gerechte Zorn von Gunnar Schupelius“ in den vergangenen Monaten mehrfach kritisch über die Besetzung des Oranienplatzes durch Asylbewerber geäußert. Zudem warf er Grünen und Piratenpartei eine verfehlte Integrationspolitik vor.

SPD-Landeschef spricht von „SA-Methoden“

Weiter drohten die Verfasser des Bekennerschreibens: „Ein kleiner Rat an Gunni, schreib lieber Backrezepte: Haßpropaganda wird immer für Gegenfeuer sorgen!“ Sie unterstellten dem Journalisten eine „rassistische Pressekampagne“, die „für die jüngsten Anschläge und Angriffe“ auf das illegale Asylbewerbercamp auf dem Oranienplatz verantwortlich sei. Anfang März hatte dort ein Zelt gebrannt. Derzeit ist noch unklar, wer das Feuer gelegt hat.

Schupelius war in den vergangenen Monaten immer wieder von Piraten-Politikern für seine Kommentare angegriffen worden. Der Berliner Piraten-Abgeordnete Gerwald Claus-Brunner bezeichnete die BZ als „Völkischen Beobachter 2.0“. Später entschuldigte er sich dafür. Mehrere Parlamentarier der Piraten im Abgeordnetenhaus, darunter Fraktionschef Oliver Höfinghoff, beleidigten Schupelius immer wieder als „Schlumpfelius“.

Der Vorsitzende der Berliner SPD, Jan Stöß, rief zur Solidarität mit Schupelius auf und sprach von „SA-Methoden“. (ft/ho)