20. Mai 2022

Islamprediger Sven Lau verhaftet

Quelle: jungefreiheit.de

Der radikale Islamprediger Sven Lau, Foto: Screenshot

MÖNCHENGLADBACH. Der radikale Islamprediger Sven Lau wurde von deutschen Sicherheitsbehörden in Mönchengladbach verhaftet. Dem Konvertiten wird die Vorbereitung einer schweren, staatsgefährdenden Straftat vorgeworfen. Wie Focus Online berichtet, soll der Vertraute des bekannten Salafisten Pierre Vogel die Al-Qaida nahestehende Brigade „Islamischer Staat im Irak und der Levante“ unterstützt haben.

Unter anderem wird der 33jährige verdächtigt, rund 6.000 Euro, die für ein islamisches Hilfswerk „Helfen in Not“ vorgesehen waren, an die Kämpfer weitergeleitet zu haben. Auch soll Lau, der mit dem Namen Abu Adam auftritt, zwei Männer für den Bürgerkrieg in Syrien angeworben haben. Verfassungsschützer sehen in dem vorgeblichen Hilfswerk eine Tarnorganisation radikaler Moslems.

An zahlreichen Kriegsverbrechen beteiligt

Demnach seien die Spendenveranstaltungen der Organisation, die offiziell Medikamente, Lebensmittel und Krankenwagen nach Syrien liefert, in Wirklichkeit Zusammenkünfte, auf denen Männer als Kämpfer für den Syrienkrieg gewonnen werden sollen. Laus Verteidiger Mutlu Günal sprach gegenüber der Zeitung von einer „Farce“ und „haarsträubenden Vorwürfen“. Er werde umgehend eine Haftbeschwerde einlegen.

Der Brigade „Islamischer Staat im Irak und der Levante“ werden zahlreiche Kriegsverbrechen vorgeworfen. Laut Angaben des bayerischen Innenministeriums sollen sich derzeit mehr als 270 deutsche Staatsbürger als Kämpfer in dem Bürgerkriegsland aufhalten. Darunter auch Mustafa K. aus Dinslaken, der sich der Brigade angeschlossen haben soll. Auf einem Foto auf Facebook ist er zu sehen, wie er einen von mehreren abgeschlagenen Köpfen in die Kamera hält.

Wie die Bild-Zeitung berichtet, halten deutsche Sicherheitsbehörden das Foto mit dem 26 Jahre alten Mann für echt. Es wird vermutet, daß es sich bei den gefolterten und getöteten Männern um Kämpfer der Freien Syrischen Armee und der PKK handelt. Seit geraumer Zeit herrscht in der Koalition gegen den Staatspräsidenten Bashar al-Assad ein blutiger Führungsschreit, den zunehmend radikale Kräfte für sich entscheiden können. (FA)