29. Januar 2022

Berliner Staatsanwalt fordert klare Kante gegen Intensivtäter

Quelle: jungefreiheit.de

Rudolf Hausmann, fordert eine härtere Gangart gegenüber kriminellen Jugendlichen. Foto: sokaeiko/pixelio.de

BERLIN. Der Leiter der Intensivtäter-Abteilung der Berliner Staatsanwaltschaft, Rudolf Hausmann, hat eine härtere Gangart gegenüber kriminellen Jugendlichen gefordert. Insbesondere bei Intensivstraftätern aus arabischen Großfamilien müßten die Behörden früher reagieren, sagte Hausmann dem Focus.

„Die Jugendämter und Familiengerichte müssen sehr früh in diese Familien reingehen und prüfen, ob die Eltern ihre Erziehungspflichten verletzen. Wenn die Kinder permanent durch Straftaten auffallen und alle staatlichen Hilfsangebote gescheitert sind, müssen die Behörden sagen: So, ab jetzt kümmern wir uns um das Wohl der jüngeren Kinder.“

Die Gesellschaft dürfe nicht zulassen, daß in bestimmten Familien, die zum Großteil auch noch von Kindergeld und staatlichen Transferleistungen leben, kriminelle Neigungen geradezu gefördert würden, warnte Hausmann. „Wenn die drei ältesten Brüder als Intensivtäter aufgefallen sind, warum sollten die fünf jüngeren dann gesetzestreu werden?“

Staat darf durch Zuschauen Kriminalität nicht unterstützen

Die zuständigen Behörden müßten gut vernetzt zusammenarbeiteten und bestehende Gesetze angewendet werden, forderte der Jurist. So ließe sich auch die Jugendkriminalität auch. Wenn der Staat jedoch zu lange zuschaue und nichts unternehme, müsse er sich auch den Vorwurf gefallen lassen, dadurch Kriminalität zu produzieren.

Deswegen müßten Justiz und Polizei konsequenter gegen jugendliche Intensivstraftäter vorgehen: „Ein Richter, der keine Jugendstrafen verhängen will, weil er stets an das Gute im Angeklagten glaubt, der hat seinen Beruf verfehlt. Dasselbe gilt für Staatsanwälte, die bestimmte Dinge nicht anklagen wollen oder Polizisten, die sich scheuen, schwierige Probleme anzupacken.“

Laut Hausmann haben 80 Prozent der Berliner Intensivtäter einen sogenannten Migrationshintergrund. 43 Prozent von ihnen sind arabischer Herkunft, 32 Prozent stammen aus der Türkei. Viele ausländischstämmige Intensivstraftäter seien nicht bereit, die deutschen Gesetze zu akzeptieren. „Es ist paradox: Einerseits nutzen sie Annehmlichkeiten, die sich ihnen hier biete, sehr großzügig aus. Andererseits verachten sie unser Land.“ (krk)