24. Mai 2022

Lebensschützer im Berliner Dom unerwünscht

Quelle: jungefreiheit.de

Kuppel des Berliner Doms. Foto: Rainer Sturm/pixelio.de

BERLIN. Die Teilnehmer des diesjährigen „Marsches für das Leben“ dürfen sich am Sonnabend nicht zu einem ökumenischen Gottesdienst im Berliner Dom treffen. Das Domkirchenkollegium habe sich „nach mehrfachen Debatten“ gegen die Gottesdienstfeier der Lebensschützer im Dom ausgesprochen, schrieben die Vorsitzende des Kollegiums der evangelischen Domgemeinde, Irmgard Schwaetzer, sowie Dompredigerin Petra Zimmermann laut der evangelischen Nachrichtenagentur idea an den Bundesverband Lebensrecht.

Man sehe es „als höchst problematisch“ an, „die ausgesprochen sensiblen und komplexen Themen menschlicher Existenz, die in der Erwägung für oder gegen einen Schwangerschaftsabbruch oder der Anwendung der Präimplantationsdiagnostik angesprochen sind, zum Gegenstand einer Aktion mit dem Namen ‘Marsch für das Leben‘ zu machen“, begründeten sie ihre Entscheidung.

Lohmann: Entscheidung ist hartherzig

In der Vergangenheit hatten sich die Teilnehmer des „Marsches für das Leben“ am Ende ihrer Demonstration stets zu einem Abschlußgottesdienst in der katholischen St. Hedwigs-Kathedrale in Berlin versammelt. Da in diesem Jahr dort aber zeitgleich eine andere Veranstaltung stattfindet, wollten die Lebensschützer in den Berliner Dom ausweichen.

Der Vorsitzende des Bundesverbandes Lebensrecht, Martin Lohmann, kritisierte die Entscheidung der evangelischen Domgemeinde als „hartherzig“. Dies sei kein ökumenisches Zeichen, sagte er idea.

Linksextremisten störten Demonstration in der Vergangenheit

Die Lebensschützer treffen sich am Sonnabend um 13.00 Uhr vor dem Bundeskanzleramt in Berlin zum „Marsch für das Leben 2013“. Im vergangenen Jahr beteiligten sich rund 3.000 Demonstranten an den Protesten gegen die Abtreibungspraxis in Deutschland. Symbol des „Marsches für das Leben“ ist ein weißes Holzkreuz, das zu Hunderten von den Teilnehmern während der Demonstration getragen wird.

In der Vergangenheit wurde die Veranstaltung regelmäßig von Linksextremisten gestört. Sie riefen dabei unter anderem blasphemische Parolen, entrissen den Demonstranten die Holzkreuze und warfen diese in die Spree. (krk)