26. Januar 2022

Prof. Dr. Reinhard Slenczka publiziert „Aufklärung zur Ehe“

Prof. Dr. Reinhard Slenczka, D.D., Erlangen. Foto: gemeindenetzwerk.org

Der frühere Professor für Systematische Theologie in Bern (1968-1970), Heidelberg (1970-1981) und Erlangen (1981-1996), Prof. Dr. Reinhard Slenczka, hat zur kürzlich erschienenen „Orientierungshilfe des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland: `Zwischen Autonomie und Angewiesenheit. Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken.`“ die Publikation „Aufklärung zur Ehe veröffentlicht.

In dem 18-seitigen Positionspapier schreibt Slenczka:

„Es gehört zur Schöpfungsordnung, dass Feuer brennt, das Wasser nass ist, dass alles von der Schwerkraft der Erde angezogen wird, dass Land und Wasser voneinander getrennt sind – und, als Strafe Gottes für die Sünde (Röm 6,23), dass wir sterben müssen. Wo das Volk Israel die Gebote und Ordnungen Gottes übertritt, wird es von den Propheten Gottes auch auf die Schöpfungsordnung im Verhalten der Tiere hingewiesen wie z.B. Jes 1.3: `Ein Ochse kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe seines Herrn; aber Israel kennt’s nicht, und mein Volk versteht’s nicht` – daran erinnern auch Ochs und Esel im Stall von Bethlehem. Oder Jer 8, 7f: `Der Storch unter dem Himmel weiß seine Zeit, Turteltaube, Kranich und Schwalbe halten die Zeit ein, in der sie wiederkommen sollen; aber mein Volk will das Recht des HERRN nicht wissen. Wie könnt ihr sagen: »Wir sind weise und haben das Gesetz des HERRN bei uns«? Ist’s doch lauter Lüge, was die Schreiber daraus machen.` – So gehört es auch zu der unveränderlichen Schöpfungsordnung, dass der Mensch, männlich und weiblich, so voneinander und füreinander geschaffen und von Gott gesegnet ist, dass sie Nachkommen zeugen können. Jede andere Form des Geschlechtstriebs ist `widernatürlich` (Röm 1, 26) und steht ebenso wie manche anderen Sünden, unter der Strafe Gottes, dass diejenigen, die das tun, `nicht das Reich Gottes erben` werden (Röm 1, 18-32; 1 Kor 6, 9-11; Gal 5, 17-21). Woher will man wissen, dass Gott seinen Willen geändert hat? Der Segen Gottes für die Ehe besteht nach 1 Mos 1, 22 in der Zeugung von Kindern. Woher will man wissen, dass Gott nun segnet, wo dieser Segen ausgeschlossen ist? Ist die gegenteilige Behauptung nicht eine ungeheure Vermessenheit, mit der Menschen sich an die Stelle Gottes setzen?“

[HIER können Sie die vollständige Publikation lesen!]

Es gebe nichts und es geschehe „nichts in dieser Welt, was nicht unter der Herrschaft Gottes steht, damit aber auch unter Gericht und Gnade Gottes“. Da die christliche Gemeinde den Willen Gottes kenne, habe sie ihn auch zu bezeugen und zu vertreten, so der Theologe.

Slenczka amtierte von 1997 bis 2005 als Rektor der Kirchlichen Hochschule „Luther-Akademie“ in der lettischen Hauptstadt Riga und leitete die Ausbildung von Pfarrern, Religionslehrern und Kirchenmusikern in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Lettlands. Seine Position: „Die Verkündigung der Kirche braucht eine klare Lehre“.