29. Mai 2022

Aufgespießt: Schöpfung oder Evolution?

Schöpfung oder Evolution? Foto: Thomas Schneider

(AG WELT) In einem Leserbrief in ideaSpektrum (Ausgabe Nr. 18 vom 2. Mai 2013) schreibt der Diplomingenieur Helmut Auber aus Aidlingen zur Auseinandersetzung um die Lehre von Schöpfung und Evolution an Evangelischen Bekenntnisschulen an die Adresse des Weltanschauungsbeauftragten der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Hansjörg Hemminger, folgendes :

„Renovieren Sie so Ihre Wohnung? Als Ingenieur und Inhaber eines Einrichtungs-studios renoviere ich komplette Wohnungsbereiche. Wir setzen dabei das kreationistische Prinzip ein: Wir planen, gestalten, konstruieren, fertigen und erstellen einen genauen Ablaufplan. Laut Herrn Hemminger ist dieses Prinzip jedoch wissenschaftsfeindlich und schädlich. Wir bieten ihm daher an, seine Wohnung nach der für ihn bewiesenen Evolutionstheorie zu renovieren: Mit einem Urknall wird „Tabula rasa“ geschaffen. Anschließend kann durch das unvergleichliche evolutionistische Zeit-, Zufalls- und Selektionsprinzip eine fantastische Wohnungsein-richtung entstehen. Als Zeitrahmen werden wir dafür 10 Millionen Jahre einplanen.“

Der württembergische Weltanschauungsbeauftragte Hemminger hatte scharfe Kritik gegen den Verband Evangelischer Bekenntnisschulen geübt. Der Schulverband hatte eine Empfehlung der „Studiengemeinschaft Wort und Wissen“ auf seine Homepage gesetzt. IdeaSpektrum berichtete in Ausgabe Nr. 16 vom 17. April 2013 darüber.

Der Geschäftsführer von „Wort und Wissen“, Reinhard Junker, schreibt in seiner Empfehlung, dass eine weltanschauliche Festlegung „von Schülern nicht gefordert und staatlich nicht verordnet“ werden kann. Schüler sollten zwar verstehen, was Evolutionstheorien
beinhalten, aber nicht unter Druck gesetzt werden, „Evolution als wahr zu glauben“.

Der Weltanschauungsbeauftragte (der „Wort und Wissen“ als Kreaktionisten bezeichnet) warf dem Verband Evangelischer Bekenntnisschulen im Materialdienst 4/2013 der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) vor, sich „auf die Thelogie und Wissenschaftskritik des US-Fundamentalismus“ festgelegt zu haben. Hemminger wörtlich:

„In Wirklichkeit ist der ‚wissenschaftliche Kreationismus‘ nicht nur mit der Biologie unvereinbar, sondern ebenso mit Geologie, Astrophysik und Kernphysik, von Paläontologie, Archäologie usw. ganz zu schweigen. Vom imposanten Gebäude der modernen Naturwissenschaft lässt der Kreationismus nur eine Ruine übrig“.