16. September 2021

Landesbischof Bohl: Die Bibel ist Gottes- und Menschenwort

Quelle: idea.de

Landesbischof Jochen Bohl. Foto: www.evlks.de

Dresden (idea) – Die Bibel ist Gottes- und Menschenwort in einem. Darauf weist der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Jochen Bohl (Dresden), in einem Grundsatzbeitrag für die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) hin.

Hintergrund ist ein von der Landessynode initiierter Gesprächsprozess darüber, wie die Bibel heute zu verstehen ist. Den Ausschlag dazu gab die Entscheidung der Kirchenleitung, das Pfarrhaus in seelsorgerlich begründeten Einzelfällen für homosexuelle Paare zu öffnen.

Wie Bohl schreibt, ist die Bibel Gotteswort, weil „der Heilige Geist macht, dass die Leser der Bibel in ihrem Innersten bewegt werden“. Menschenwort sei sie, weil die Autoren der biblischen Bücher aufgeschrieben hätten, was sie selbst mit Gott erlebten, oder was ihnen von anderen berichtet wurde. „Darum gibt es Aussagen der Bibel, die zeitgebunden sind, den Wissensstand ihrer Entstehungszeit widerspiegeln und nichts wissen von den Erkenntnisfortschritten, die uns geschenkt wurden“, so Bohl weiter. Zu diesen Aussagen gehöre etwa der Vers in 3. Mose 20,13, der sich scharf gegen Homosexualität wendet und in der Auseinandersetzung bei diesem Thema herangezogen wird (Anmerkung der Redaktion: „Wenn jemand bei einem Manne liegt wie bei einer Frau, so haben sie getan, was ein Gräuel ist, und sollen beide des Todes sterben; Blutschuld lastet auf ihnen.“) Bohl: „Niemand wird diese Forderung umsetzen wollen. Es ist eben ein Wort aus vergangener Zeit.“ [Weiterlesen]