19. Januar 2022

New Yorker Schulen verteilen Verhütungsmittel an 14-Jährige

Quelle: idea.de

Die „Pille danach“ wird an 53 New Yorker Schulen kostenlos verteilt. Foto: PR

Zur Verhütung von Teenager-Schwangerschaften verteilen New Yorker Schulen nicht nur Kondome an Minderjährige – auch die „Pille danach“ wird bereits an 14-jährige Schülerinnen abgegeben. An 53 Schulen der Metropole geben Ärzte oder Krankenschwestern das frühabtreibende Mittel „Plan B“ aus.

New York/London (idea) – Zur Verhütung von Teenager-Schwangerschaften verteilen New Yorker Schulen nicht nur Kondome an Minderjährige – auch die „Pille danach“ wird bereits an 14-jährige Schülerinnen abgegeben. An 53 Schulen der Metropole geben Ärzte oder Krankenschwestern das frühabtreibende Mittel „Plan B“ aus. Eltern, die das nicht billigen, müssen eine schriftliche Erklärung abgeben. Nur ein bis zwei Prozent machen von dieser Möglichkeit Gebrauch, so das New Yorker Gesundheitsamt. Das Mittel soll bis zu 72 Stunden nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr in 90 Prozent der Fälle eine Schwangerschaft verhindern.

Eltern müssen Einspruch gegen Abgabe erheben

Wie US-Zeitungen schreiben, stößt die Aktion auf gemischte Reaktionen. Die Befürworter argumentieren unter anderem, dass Teenager nicht die Folgen eines Fehlers lebenslang tragen sollten. Kritiker wie die Präsidentin der Nationalen Abstinenz-Bildungsvereinigung, Valerie Huber (Washington), sprechen von „heuchlerisch niedrigen Erwartungen“, indem man einfach davon ausgehe, dass Schülerinnen Sex haben. Die Präsidentin der New Yorker Elternvereinigung, Mona Davids, findet es unangebracht, dass Eltern Einspruch gegen die Abgabe der Pille an ihre Töchter einlegen müssen. Vielmehr sollten sie zustimmen müssen, wie es etwa auch bei der Einwilligung in Schulfahrten Usus sei. Der US-Regierung zufolge haben etwa 43 Prozent aller US-Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren Sex. Im Schnitt werden 70 von 1.000 Teenagern schwanger.

Großbritannien: Ärzte geben Abtreibungspille illegal ab

In Großbritannien werden jährlich knapp 200.000 Schwangerschaftsabbrüche legal durchgeführt. Zusätzlich ist von einer hohen Dunkelziffer illegaler Abtreibungen auszugehen. Dazu gehört auch die Verabreichung von Mitteln, die eine Fehlgeburt auslösen. Eine verdeckte Recherche der Zeitung Sunday Times (London) hat jetzt ans Licht gebracht, dass Ärzte und Apotheker gegen Bezahlung – umgerechnet bis zu 312 Euro – Misoprostol an Frauen auch im fortgeschrittenen Schwangerschaftsstadium abgeben. Um an das Mittel zu kommen, werde Schwangeren auch dazu geraten, sie sollten vorgeben, dass nahe Angehörige das Medikament zur Behandlung von Magengeschwüren brauchten. Medikamentöse Abtreibungen sind in Großbritannien nur bis zur neunten Schwangerschaftswoche und unter ärztlicher Kontrolle an Krankenhäusern erlaubt. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist die Zahl der legalen Abtreibungen in England und Wales binnen eines Jahrzehnts um 7,7 Prozent auf 190.000 (2011) gestiegen. 75 Prozent der Eingriffe wurden vor der neunten Schwangerschaftswoche vorgenommen.