28. September 2021

Suche nach Werten geht an Kirchen vorbei

Quelle: idea.de

Peter Hahne: Evangelikale Hauskreise und missionarische Großtreffen haben Zulauf. Foto: PR

Es sollte ein „Alarmzeichen“ für die Kirchen sein, dass die Suche nach Werten und Orientierung heute weithin an ihnen vorbeigehe. Diese Ansicht vertrat der Fernsehjournalist und Bestsellerautor Peter Hahne (Foto). Dagegen hätten evangelikale Hauskreise und missionarische Großtreffen verstärkt Zulauf.

Rinteln (idea) – Die junge Generation gibt Anlass zur Hoffnung, weil sie zunehmend auf der Suche nach Werten und Orientierung ist. Diese Ansicht vertrat der Fernsehjournalist und Bestsellerautor Peter Hahne (Berlin) bei einem Vortrag im Kloster Möllenbeck (Rinteln). Allerdings sollte es ein „Alarmzeichen“ für die Kirchen sein, dass diese Suche weithin an ihnen vorbeigehe. Dagegen hätten evangelikale Hauskreise und missionarische Großtreffen verstärkt Zulauf, „weil kritische junge Leute konsequente Glaubwürdigkeit anziehend finden“. Das frühere EKD-Ratsmitglied forderte die Kirche auf, sich wieder mehr an der Heiligen Schrift zu orientieren: „Es ist Selbstmord auf Raten, der sich in der Mitgliedersubstanz einmal bitter rächen wird, wenn Kirche und Bibel sich immer weiter voneinander entfernen. Wo Kirche draufsteht, muss Bibel drin sein.“ Beliebigkeit werde als belanglos empfunden. Hahne gab eine kritische Analyse der gesellschaftlichen Situation. Gefährlicher als die Finanzkrise seien die Vertrauens- und Verantwortungskrise. Dies zeige sich daran, dass inzwischen die Nichtwähler bei weitem die größte Partei bildeten. Die Bereitschaft sinke, Verantwortung zu übernehmen. Es gebe zu viele Bedenkenträger und Panikmacher: „Aber unser Land lebt doch eigentlich von Hoffnungsträgern.“ Die Zukunft gehöre deshalb denen, die der nachfolgenden Generation Grund zur Hoffnung gäben. Als Rüstzeug für ein an Werten orientiertes Leben empfahl Hahne die Beachtung der Zehn Gebote in der Bibel.