28. November 2021

Grünen-Politiker Beck wehrt sich gegen „Menschenhass“

Foto: knipseline/pixelio.de

Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer und menschenrechts-politische Sprecher der Grünen, Volker Beck, fühlt sich von einer Frau aus Sachsen verunglimpft. Die Stadträtin Cordula Drechsler aus Bad Lausick soll ihn wegen seiner Homosexualität beschimpft haben. Obwohl Drechsler bereits seit zwei Jahren nicht mehr der FDP angehört, schimpft Beck wie ein Rohrspatz gegen die Liberalen.

Wie die Leipziger Volkszeitung (LVZ) bereits gestern berichtete, sei Beck über eine Email verbal bedroht worden. Im Brief der früheren FDP-Politikerin (lt. LVZ) heißt es:

„Sie sollten sich in Zukunft überlegen, ob sie nach Russland fahren und auch in Deutschland dürfte Ihr Leben schwerer werden im (noch nicht) von Muslimen komplett dominierten Berlin (dann werden Sie auch ein schweres Leben haben).“

Russland, Beck und Homosexualität

Die Position der Sächsin kommt nicht von ungefähr. Russland will das öffentliche Reden über Homosexualität gesetzlich verbieten. Damit soll die so genannte „Schwulenpropaganda“ unterbunden werden, um Kinder und Jugendliche zu schützen. Das gefällt der Stadträtin. Beck hingegen bezeichnet den geplanten Gesetzentwurf als neue Dimension staatlicher Homosexuellenverfolgung in Russland. Von der deutschen Bundeskanzlerin fordert der Grünen-Politiker, zur Unterdrückung von Lesben, Schwulen und Transsexuellen in Russland nicht länger zu schweigen. Ginge es nach Beck, solle sogar der Europarat das neue Homosexuellenhassgesetz auf die Tagesordnung setzen.

Deutschland, Beck und Homosexualität

In einem Brief fordert Beck zum Vorgehen der Frau aus Bad Lausick gegen seine Person Konsequenzen vom FDP-Chef Philipp Rösler :

„Dieses gefährliche Maß an unverbesserlichem Menschenhass hat im demokratischen Parteienspektrum nichts verloren“.

Ein Rückblick auf das Jahr 2008 zeigt, wie der Grünen-Politiker Beck selbst in aller Öffentlichkeit „Menschenhass“ betreibt.

8. Januar 2008: Der bekennende Homosexuelle Beck fordert die damalige Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) auf, zum Jugendkongress „Christival“ (das vom 30. April bis 4. Mai in Bremen stattfand) entweder die Absage des Seminars „Homosexualität verstehen – Chance zur Veränderung“ durchzusetzen oder ihre Schirmherrschaft für den Kongress zurückzugeben. Beck wirft dem Treffen vor, „gefährliche Psychokurse und minderheitenfeindliche Angebote“ zu machen. – Die Ärztin und Leiterin des Deutschen Instituts für Jugend und Gesellschaft (Reichelsheim/ Odenwald), Christl Vonholdt, weist Becks Kritik zurück: „Wir setzen uns dafür ein, dass Menschen, die ihre homosexuellen Impulse als unvereinbar mit ihren Wünschen, Überzeugungen und Lebenszielen erfahren, selbstbestimmte Wege gehen können, die zu einer Abnahme homosexueller Empfindungen führen. Eine solche Selbstbestimmung ist unveräußerliches Recht jedes Menschen.“

30.01.2008: Beck lässt trotz der Seminarabsage nicht locker und schreibt einen Brief an die Kuratoriumsmitglieder des Jugendtreffens und ruft zu einer Kampagne gegen die Organisationen „OJC“ (Offensive Junger Christen, Reichelsheim/Odenwald) und „Wüstenstrom“ (Tamm) auf. Derartige Seminare seien „Teil einer minderheitenfeindlichen und antihomosexuellen Debatte“, so der Homolobbyist.

12./13.02.2008: Beck bekommt Rückendeckung aus seiner Parteizentrale. Die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen will eine Kleine Anfrage an die Bundesregierung richten, weil zunehmend „christlich-fundamentalistische Gruppen“ versuchten, „Lesben und Schwule mit pseudowissenschaftlichen ‚Therapien’ von ihrer Homosexualität zu ‚heilen’“. Die Grünen wollen wissen, welche Erkenntnisse die Regierung über „antihomosexuelle Veränderungsmaßnahmen“ durch Gruppen wie „Campus für Christus“, „Wüstenstrom“ und das „Weiße Kreuz“ hat. Damit wollen die Grünen verhindern, dass Vereinigungen unterstützt werden, die die Überwindung von Homosexualität anstreben.

14.02.2008: Beck vergleicht auf der Internetseite abgeordnetenwatch.de evangelikale Therapie- und Heilungsangebote indirekt mit der NPD: „Die NPD greift die Menschenwürde von Migranten und Flüchtlingen, von Juden, Homosexuellen und Behinderten an… Die Homoheilungsprediger greifen die Würde aller Lesben und Schwulen an, indem sie Homosexualität pathologisieren und mit Verdrehungen und Unwahrheiten schwule und lesbische Bürger herabsetzen und diffamieren.“ – Beck greift auch den Heidelberger Verein „Die Birke“ an, der sich für den Schutz ungeborenen Lebens einsetzt. Mit dem Seminar „Sex ist Gottes Idee – Abtreibung auch?“ vertrete der Verein, so Beck, „einseitige ideologische“ Positionen.

Beck`s Hasstiraden haben dafür gesorgt, dass ein ursprünglich frei zugängliches Seminar zum Thema „Jungen als Opfer sexuellen Missbrauchs“ nach Ausschreitungen am Rande einer Kundgebung am 30. April 2008 kurzfristig verlegt und unter Ausschluss der Presse stattfinden musste. Die Polizei musste das Jugend-Treffen vor gewalttätigen Demonstranten schützen. [Lesen Sie dazu einen Kommentar von Ulrich Parzany]

Beck misst “Menschenhass” mit zweierlei Maß

An diesem Beispiel wird deutlich: Beck misst „Menschenhass“ mit zweierlei Maß. Als „menschenrechtspolitischer Sprecher“ der Grünen spricht er nicht für Menschenrechte, sondern proklamiert ein modernes diktatorisches Gedankengut. Nur derjenige, der sich Beck`s Ideologie zur sexuellen Orientierung unterordnet, wird gesellschaftstauglich. Wer sich nicht fügt, wird mit allen Mitteln bekämpft. Doch die eine Freiheit, seinen Glauben ohne Zwang wechseln zu können, schließt die andere Freiheit nicht aus, dass ein ver(w)irrter Mensch seinem homo-, bi-, trans- oder pansexuellen Lebensstil den Rücken kehrt und zur schöpfungsgemäßen Ordnung zurückfindet.

Die dritte Diktatur im Anmarsch

In Deutschland gab es bereits zwei Diktaturen. Die Dritte ist im Anmarsch. Auch sie will einen neuen Menschen schaffen. Doch auch sie wird scheitern! Mag die sächsische Stadträtin mit ihrer Verbalattacke über`s Ziel hinausgeschossen sein. Mit einem Satz hat sie völlig Recht: „Leute wie Sie Herr Beck braucht das deutsche Wählervolk beim besten Willen nicht“. (Thomas Schneider)