18. Mai 2022

Norwegen: Islamismus bleibt größte Gefahr

Quelle: jungefreiheit.de

Emblem des Inlandsgeheimdienstes: Muslime radikalisieren sich zunhemend Foto: Wikimedia/Politiets sikkerhetstjeneste

OSLO. Der muslimische Terrorismus bleibt nach Ansicht der Chefin des norwegischen Inlandsgeheimdienstes, Janne Kristiansen, auch weiterhin die größte Herausforderung für die Sicherheitsbehörden im Land. In den vergangenen Jahren habe man eine Radikalisierung in der muslimischen Gemeinschaft beobachtet, warnte Kristiansen nach einem Bericht der norwegischen Zeitung Aftenposten am Dienstag.

So gebe es einige Personen, die oft Kontakt mit islamistischen Extremisten im Ausland hätten. „Sie besuchen Trainingslager in Konfliktgebiete, trainieren dort und beteiligen sich an Kämpfen, bevor sie nach Norwegen zurückkehren.“ Die Geheimdienstchefin warnte, für diese Leute sei die norwegische Gesellschaft der Feind.

Keine Gefahr durch Rechtsextremisten

Dagegen sei die Gefahr durch Rechtsextremisten trotz des Amoklaufes des nach Angaben von Gerichtspsychiatern unzurechnungsfähigen Anders Behring Breivik sehr gering. „Die Zahl der gewalttätigen Rechtsextremisten ist immer noch niedrig“, betonte Kristiansen.

Sie warnte zudem, daß eine „anhaltend hohe Migration, kombiniert mit schwachem Wirtschaftswachstum und steigender Arbeitslosigkeit, eine Grundlage für zunehmende Konflikte entlang ethnischer, sozialer und ökonomischer Linien schaffen könnte“.

Erst am Dienstag war bekanntgeworden, daß islamische Extremisten auf der Internetplattform Youtube eine Video veröffentlicht hatten, auf dem die „schmerzhafte Vernichtung“ von Norwegens Ministerpräsidenten Jens Stoltenberg und Kronprinz Haakon angedroht wird. (ho)