28. Mai 2022

Fußball-Bibel – Was Klopp u. Co glauben

Quelle: idea.de

Wetzlar (idea) – Mehrere Trainer und Spieler der Fußball-Bundesliga bekennen in einem neuen Buch ihren christlichen Glauben. In der von David Kadel herausgegebenen „Fußball-Bibel“ (Gerth Medien/Aßlar bei Wetzlar) äußert sich unter anderen der Trainer von Borussia Dortmund, Jürgen Klopp, der seine Mannschaft in der Saison 2010/2011 zur Meisterschaft führte: „Für mich ist der Glaube an Gott wie ein Fixstern, der immer da ist. Ein treuer Begleiter, der dir oft genau dann Kraft schenkt, wenn du gar nicht mehr damit rechnest.“

Er sei in einer schwäbischen Familie aufgewachsen, erzählt der Fußball-Lehrer. Seine Mutter habe jeden Abend an seinem Bett gesessen und mit ihm gebetet. Heute bete er am Ende eines Tages immer mit seiner Frau Ulla. Klopp: „Grundsätzlich gibt es in meinem Leben unglaublich viele Gründe, mich im Minutentakt bei Gott zu bedanken.“ Mittlerweile habe er „eine ganz gesunde, offene Art, zu Gott zu beten“. Klopp: „Ich würde einfach jedem wünschen, dass er diese Erkenntnis auch hat.“

Wie ein Stürmer Christ wurde

Der aus Brasilien stammende deutsche Nationalspieler Cacau (bürgerlicher Name Claudemir Jeronimo Baretto) berichtet, wie er Christ wurde. Der Mannschaftskapitän des VfB Stuttgart: „Kein Mensch kommt als Christ auf die Welt. Man muss sich entscheiden, ob man mit Gott leben will oder nicht. Bei mir hat es damit angefangen, dass mir eines Tages ein Mitspieler von Jesus und der Liebe Gottes erzählt hat. Ich verstand nicht, was er meinte, aber ich fand es so interessant, dass ich ihn das ganze Wochenende ausfragte.“ Seither beschäftige ihn die Frage, wie man Gott entdecken kann. Cacau weiter: „Als mein Bruder Vladimir sich taufen ließ, war ich neugierig, ob Gott ihn verändern würde. Er verspielte nämlich ständig sein Geld. Nach seiner Taufe war es beinahe, als ob Gott einen anderen Menschen aus ihm gemacht hätte. Ich glaube, dass Gott für mich nur deswegen so interessant wurde, weil ich seine verändernde Kraft mit meinen eigenen Augen sehen konnte. Ich war beeindruckt, als mein Bruder mir erzählte, dass Jesus für unsere Sünden gestorben ist. ,Aber wir sündigen doch weiterhin, wie kann man das denn abstellen?‘, habe ich Gott gefragt. Ich habe nur langsam verstanden, dass Jesus gerade dafür gestorben ist, dass er uns immer wieder von Neuem unsere Schuld vergibt, damit wir aus unseren Fehlern lernen können und dann ein besseres Leben führen.“ Cacau ist Gründungsmitglied einer freikirchlichen brasilianischen Gemeinde in Stuttgart.

Durch Verlust intensiver zu Gott gefunden

Der Mittelfeldspieler und deutsche Nationalspieler Lewis Holtby (Schalke 04) erklärt, warum er sich zum christlichen Glauben bekennt: „Ich habe einmal einen geliebten Menschen verloren, dadurch hab ich noch intensiver zu Gott gefunden. Er hat mir damals Kraft gegeben, das zu überstehen, das vergesse ich ihm nie. Ich glaube an Gott, weil er der Erste und der Letzte ist, der uns hört, versteht und schätzt! Durch Lügen hab ich mir früher leider einiges kaputtgemacht, aber Gott hat mich wieder in die Spur gebracht. Demut ist für mich seitdem ein großer Begriff, ebenso wie Dankbarkeit für Kleinigkeiten.“

Das Erfolgsgeheimnis eines Nationalspielers

Didier Ya Konan, Stürmer von Hannover 96 und Nationalspieler der Elfenbeinküste, antwortet auf die Frage nach seinem Erfolgsgeheimnis: „Als Allererstes glaube ich an einen liebenden Gott und habe tiefes Vertrauen zu ihm – immer! Zweitens habe ich gelernt, dass man bei Gott auch träumen darf, zum Beispiel eines Tages bei einem ganz großen Club zu spielen, und dafür habe ich Geduld. Und drittens ist mir das Wichtigste in allem, was ich tue, Gott die Ehre zu geben und ihm dankbar zu sein, und dafür arbeite ich wirklich hart!“ Jungen Menschen empfiehlt Ya Konan, „viel mit Gott zu sprechen und seinen Charakter durch die Bibel besser kennenzulernen“. In der Bibel habe er gelernt, „dass ich mit Gott überall reden kann, weil sein heiliger Geist keine Grenzen kennt und jeden Tag bei uns ist, um uns dabei zu helfen, in schwierigen Situationen die richtige Lösung zu finden. Die Bibel sage: „Wer an Gott glaubt, der wird seine Herrlichkeit sehen!“ Das sei der Grund seiner täglichen Freude“, so Ya Konan.

Was im Glauben am wichtigsten ist

Der ehemalige Bundesliga-Trainer des 1. FC Köln, Frank Schäfer, berichtet, dass er im Jahr 2001 durch einen Schicksalsschlag Christ geworden sei. Inzwischen habe er festgestellt, dass die Beziehung zu Gott „viel mehr ist als nur ein kurzfristiger Trost in einer speziellen Lebenssituation“. Als die drei wichtigsten Dinge im Glauben bezeichnet Schäfer, der einer Baptistengemeinde angehört: „1. Das totale Vertrauen auf Gott, 2. Menschen von meinem Glauben zu erzählen und ihnen zu helfen, 3. Gott um Vergebung bitten zu können.“ Zur Frage, wie man Gott finden könne, empfiehlt Schäfer, sich einer Gemeinde anzuschließen, das Gespräch mit Christen zu suchen, mit dem Matthäus-Evangelium das Bibellesen anzufangen und sich Gedanken über das eigene Leben zu machen.

Kadel: Gott liebt den Fußball

Laut Buchautor Kadel ist die Bibel „das älteste aber gleichzeitig auch das modernste ‚Coaching-Buch’“. Kadel: „Wer Antworten für sein Leben braucht, der sucht im Buch der Bücher, weil es uns magischerweise bis heute noch etwas zu sagen hat.“ Kadel äußert sich auch zur Frage, ob ein Fußball-Gott existiert: „Es gibt zwar keinen Fußball-Gott, aber ich glaube, dass es einen Gott gibt, der uns Menschen liebt, genau so, wie wir sind, mit all unseren Macken. Und deswegen glaube ich, dass er auch den Fußball liebt!“