28. Mai 2022

Christliche Kreuzfahrten gehen weiter

Quelle: idea.de

Foto: Die Rike/piqs.de

Foto: Die Rike/piqs.de

Wetzlar (idea) – Trotz der Schiffskatastrophe in Italien haben christliche Reiseveranstalter keine Bedenken, weiterhin Seereisen anzubieten. Sie setzen nach wie vor Vertrauen in die grundsätzliche Sicherheit von Schiffen. Das ergab eine Umfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea (Wetzlar). Am Abend des 13. Januar war das Kreuzfahrtschiff „Costa Concordia“ mit mehr als 4.000 Passagieren vor der italienischen Insel Giglio an der Küste der Toskana auf Grund gelaufen und gesunken.

Sechs Tote wurden geborgen, darunter ein Deutscher. 29 Personen werden noch vermisst. „Wir gehen davon aus, dass Reedereien ebenso wie Fluggesellschaften ihre Mitarbeiter schulen und ihre Maschinen betriebssicher halten“, sagte der Geschäftsführer von Liebenzeller Reisen, Paul Gerhardt Koch (Bad Liebenzell). Menschliches Versagen, das als eine mögliche Ursache für das Unglück genannt wird, lasse sich jedoch niemals ausschließen. Es sei verkehrt, aus der Zahl der betroffenen Urlauber auf ein großes Risiko zu schließen. Zudem kämen täglich bei Verkehrsunfällen und im Haushalt wesentlich mehr Menschen um. Für Koch ist es ein „Wunder Gottes“, dass trotz der chaotischen Verhältnisse nach der Katastrophe auf der „Costa Concordia“ mehr als 4.000 Menschen das Kreuzfahrtschiff verlassen konnten. Als Reiseveranstalter habe man keinen Einfluss auf die Reiseroute oder die Zusammensetzung der Besatzung.

Keine Sicherheitsprobleme bei christlichen Traumschiff-Reisen

Bedenken gibt es allenfalls, ob solch große Schiffe für christliche Gruppenreisen geeignet sind. Am besten sei es, wenn der Veranstalter ein ganzes Schiff mietet, findet Hans-Martin Stäbler (Lauf bei Nürnberg), der gemeinsam mit ERF-Medien (früher: Evangeliums-Rundfunk) seit mehr als 20 Jahren Traumschiffreisen anbietet. Dazu werde ein Schiff mit rund 400 Plätzen gechartert, um Christen und Nichtchristen einen 10- bis 14-tägigen „Urlaub auf dem Wasser“ zu ermöglichen. Dabei entstehe ein anderes Gemeinschaftsgefühl, als wenn die Gruppe nur eine unter vielen auf einem Schiff mit mehreren tausend Passagieren ist. In das christliche Programm seien gelegentlich auch Mitarbeiter des Schiffs eingebunden gewesen, etwa bei einem Ostergottesdienst. Bisher hätten mehr als 10.000 Personen an den Traumreisen teilgenommen, ohne dass es Sicherheitsprobleme gegeben habe, so Stäbler. Auch Henning Zahn vom Veranstalter „Hand in Hand Tours“ (Ebhausen/Nordschwarzwald) hält so große Schiffe wie die „Costa Concordia“ für ungeeignet, wenn man den Gästen mehr als Ferien in einer schwimmenden Freizeitanlage bieten wolle. Für die Sommerkreuzfahrt mit 400 Telnehmern habe man ein Schiff komplett gemietet, während für drei weitere Reisen mit jeweils 40 Personen Plätze und Gemeinschaftsräume auf kleineren Schiffen reserviert worden seien.