22. Januar 2022

Zu Weihnachten: Schutz für Christen in Ägypten verstärken!

Quelle: idea.de

Gesellschaft für bedrohte Völker befürchtet neue Anschläge.

Göttingen/Kairo (idea) – Die Regierung Ägyptens soll den Schutz christlicher Einrichtungen über Weihnachten und Neujahr deutlich verstärken. Das hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (Göttingen) gefordert.

„Denn während der Festtage drohen verstärkt Angriffe auf Kirchen und andere Einrichtungen der koptischen Minderheit“, erklärte der Afrikareferent der Menschenrechtsorganisation, Ulrich Delius, am 22. Dezember. In der Silvesternacht 2010 waren bei einem Terroranschlag auf die Kathedrale in Alexandria 24 Kopten getötet und 97 Menschen verletzt worden. Die Gesellschaft für bedrohte Völker kritisierte, dass die Verantwortlichen für das Attentat ein Jahr danach noch immer nicht zur Rechenschaft gezogen wurden. Delius: „Die anhaltende Straflosigkeit für Verbrechen an Kopten begünstigt neue Gewalttaten gegen die christliche Minderheit.“ Die Tatenlosigkeit der Ermittlungsbehörden schüre Ängste bei der Minderheit und ein Gefühl, nur Bürger zweiter Klasse zu sein. Wenn Ägypten die Auswanderung der Kopten stoppen wolle, müsse der Staat sie wirksam schützen. Nach dem Anschlag in Alexandria hätten tausende Kopten das Land am Nil verlassen. Aufgrund des Stillstands bei den Ermittlungen hatten Rechtsanwälte der Koptischen Kirche im Herbst Strafanzeigen gegen den Generalstaatsanwalt und den Innenminister gestellt. Von den 83 Millionen Einwohnern sind 90 Prozent Muslime und etwa zehn Prozent Christen, meist Kopten.