29. Januar 2022

Weihnachten: Islamischer Terror gegen Christen

Quelle: idea.de

Abuja (idea) – Weltweites Entsetzen hat eine Terrorserie in Nigeria ausgelöst. Am 25. Dezember starben bei Anschlägen der radikal-islamischen Sekte Boko Haram auf drei Kirchen und mehrere Einrichtungen der Sicherheitskräfte mindestens 40 Personen. Die meisten Opfer gab es in der Stadt Madalla nahe der nigerianischen Hauptstadt Abuja.

Während der Weihnachtsmesse in der katholischen Kirche St. Theresa explodierte ein Sprengkörper, der 35 Tote und zahlreiche Verletzte zur Folge hatte. Weitere Angriffe auf Kirchen ereigneten sich in der zentralnigerianischen Stadt Jos und in Gadaka im Nordosten des Landes. Der Vatikan verurteilte die Anschläge. Die Grausamkeiten seien das Ergebnis eines blinden und absurden Hasses, der keinerlei Respekt vor dem menschlichen Leben habe. Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon forderte ein Ende der religiös motivierten Gewalt in Nigeria. Auch Bundespräsident Christian Wulff und Außenminister Guido Westerwelle (FDP) verurteilten die Anschläge. „Diese feige Gewalt ist von keiner Religion gedeckt“, heißt es in einem Beileidstelegramm Wulffs an den nigerianischen Präsidenten Goodluck Jonathan. Es sei „besonders verabscheuungswürdig, dass sich die Anschläge gegen Menschen richteten, die sich friedlich an Weihnachten in ihren Gotteshäusern versammelt hatten“.

Die „Taliban Nigerias“ wollen einen islamischen Gottesstaat

Unterdessen hat ein Sprecher von Boko-Haram, Abu Qaqa, angekündigt, dass in den nächsten Tagen weitere Attacken im Norden verübt würden. Bereits im vergangenen Jahr gab es in Nigeria mehr als 80 Tote bei Angriffen auf christliche Weihnachtsfeiern. Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur AP sind in diesem Jahr 465 Menschen von Boko-Haram-Terroristen getötet worden. Die auch als „Taliban Nigerias“ bezeichnete Bewegung will einen islamischen Gottesstaat errichten. Sie bekämpft vor allem westliche Bildung und droht mit Gewalt gegen „Ungläubige“. Bereits heute gilt das islamische Religionsgesetz, die Scharia, in zwölf der 36 nigerianischen Bundesstaaten. Die Zentralregierung unter Präsident Goodluck Jonathan, einem Christen, hat Boko Haram Gespräche angeboten. Doch die islamischen Extremisten haben auf das Angebot bisher nicht reagiert. Von den 150 Millionen Einwohnern Nigerias sind knapp 49 Prozent Christen, 45 Prozent Muslime und der Rest Anhänger von Naturreligionen.