22. Januar 2022

„Der Himmel wartet auf den, der sich anstrengt“

Quelle: idea.de

Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft spricht über ihren Glauben. Foto: PR

Düsseldorf (idea) – Über ihre Vorstellung vom Himmel und ihren Wechsel von der katholischen in die evangelische Kirche hat die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) Auskunft gegeben.

„Ich bin überzeugt, der Tod ist nicht das Ende. Körperlich schon, aber mit Seele verbinde ich etwas Überdauerndes“, sagte Kraft gegenüber „Bild“-Online (19. Dezember). So habe sie das Gefühl, dass ihr verstorbener Vater „irgendwo ist und mir ab und zu mal auf meinem Lebensweg auch ein paar Puzzlesteine zurecht legt“. Auf die Frage „Wie kommt der Mensch in den Himmel?“ antwortete die Ministerpräsidentin: „Ich glaube, dass jeder von uns eine Aufgabe hat. Die müssen wir finden, wer sich anstrengt und alles gut absolviert, auf den wartet im übertragenen Sinne der Himmel.“

Kirche „sehr starker Akteur“ in der Gesellschaft

Kraft wurde nach eigenen Angaben in einer katholischen Familie religiös erzogen und stark durch ihre Großmutter geprägt. Als junge Frau habe sie die Standpunkte „Roms“ immer mehr in Frage gestellt. Zum Bruch sei es während ihrer Promotion über ein entwicklungspolitisches Thema gekommen, weil sie die Haltung des Vatikans zu Aids und Verhütungsmitteln nicht teilte. Später trat sie in die evangelische Kirche ein. Kraft: „Ich kann dort meinen Glauben leben, mit vielen anderen. Und ich sehe die evangelische Kirche als einen sehr starken Akteur in der gesellschaftlichen Debatte.“ Die Politikerin bedauerte den schwindenden Einfluss der Kirchen in der Gesellschaft, denn Wertediskussionen seien der Ausgangspunkt jeder Demokratie.