21. Mai 2022

Gefahr: Säuglingstaufe führt zu „Taufscheinchristen“

Quelle: idea.de

Friedrich Weber: Mehr Tauflehre in Gemeinden

Magdeburg (idea) – Vor der Gefahr, dass die Großkirchen mit der Kindertaufe „Taufscheinchristen“ hervorbringen, hat der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), der braunschweigische Landesbischof Friedrich Weber (Wolfenbüttel), gewarnt.

Die Bereitschaft und die Fähigkeit von Eltern, Kinder im Glauben zu erziehen, schwinde, sagte er am 5. November in Magdeburg in seinem Bericht auf der verbundenen Tagung der Generalsynode der VELKD und der Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen (UEK). Gegenüber Baptisten und Mennoniten, die die Säuglingstaufe ablehnen und die Glaubenstaufe praktizieren, könne man die Kindertaufe nur überzeugend vertreten, wenn man zeigen könne, dass die Getauften in den Glauben hineinwachsen und diesen mit der Konfirmation bejahen. Wenn Eltern und Paten diese Aufgabe immer weniger wahrnähmen, stelle sich die Frage nach einer Gemeindepraxis, die dieses Problem anspreche.

Mehr Tauffeste – mehr Aufgaben für Gemeinden

Er hoffe, dass auch in evangelischen Kindertagestätten dieses Thema stärker angesprochen werde, sagte Weber vor Journalisten. Der Leitende Bischof der VELKD, Gerhard Ulrich (Schleswig), hob hervor, dass es nicht nur um eine individuelle Verantwortung von Eltern und Paten gehe. Die Gemeinden seien gefragt, auch angesichts der zunehmenden Zahl von Tauffesten, bei denen eine Vielzahl von Kindern getauft werden. Der VELKD gehören acht Landeskirchen mit rund zehn Millionen Mitgliedern an. Zur UEK zählen 13 Landeskirchen unierten, reformierten und lutherischen Bekenntnisses.