28. Januar 2022

Christen in Ägypten droht stärkere Verfolgung

Quelle: idea.de

Mark A. Gabriel

Nidda (idea) – In Ägypten wird der Einfluss der Muslim-Bruderschaften wachsen und dazu führen, dass die christliche Minderheit im Land noch stärker verfolgt wird.

Das befürchtet der frühere Professor für Islamische Geschichte in Kairo, Mark A. Gabriel. Nachdem er 1994 Christ wurde, hat er kritische Bücher über den Islam veröffentlicht und lebt aus Sicherheitsgründen unter einem Decknamen in den USA. Wie er auf der Pfingstkonferenz des pfingstkirchlichen Missionswerks „AVC – Aktionskomitee für verfolgte Christen und Notleidende“ im mittelhessischen Nidda vor 400 Besuchern sagte, rechne er aber auch mit mehr Streit zwischen den einzelnen islamischen Gruppen. Dies werde dazu führen, dass sich viele Muslime enttäuscht vom Islam abwenden; damit werde „der Weg für das Evangelium der Liebe“ frei. Etwa zehn Prozent der 83 Millionen Einwohner Ägyptens sind Christen, 87 Prozent Muslime.

Irak: Christlicher Vorname kann den Tod bedeuten

Wie auf dem Treffen ferner bekannt wurde, hat sich die Lage der Christen im Irak dramatisch zugespitzt. 2003 hätten rund eine Million Christen in dem Land gelebt, heute seien es noch 330.000. Die meisten seien geflohen, viel auch ermordet worden. Ein christlicher Vorname oder der Vermerk „Christ“ im Ausweis könnten dazu führen, dass die Betroffenen bei Ausweiskontrollen auf offener Straße niedergeschossen werden, hieß es. Christen aus Usbekistan (Zentralasien) berichteten, dass der Druck auf sie immer stärker werde. Für die Teilnahme an einem Gottesdienst würden Geldstrafen in Höhe des 100fachen eines Monatseinkommens verhängt. Das von Pawel Sturz geleitete Aktionskomitee ist mit 1.500 ausländischen und einheimischen Mitarbeitern in rund 50 Ländern tätig.