30. Juni 2022

„Gefangene des Monats“: Einer Christin droht die Todesstrafe

Quelle: idea.de

Agnes Nuggo soll Mohammed beleidigt haben – Private Racheaktion vermutet.

Frankfurt am Main/Wetzlar (idea) – Als „Gefangene des Monats Mai“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea die pakistanische Christin Agnes Nuggo benannt und zur Unterstützung für sie aufgerufen.

Die 50-jährige Ehefrau und Mutter wurde am 16. Februar nahe der Stadt Faisalabad festgenommen. Muslimische Nachbarn hatten sie nach einem Streit um ein Grundstück beschuldigt, den Propheten Mohammed beleidigt zu haben. Nach dem Blasphemiegesetz droht ihr die Todesstrafe. Frau Nuggo beteuert ihre Unschuld. Der Vorwurf sei frei erfunden. Die IGFM geht davon aus, dass hinter der Anschuldigung eine private Racheaktion steckt. Die Christin befindet sich im Bezirksgefängnis von Faisalabad. Blasphemieangeklagte seien durch islamistische Mitgefangene bedroht, so die Menschenrechtsorganisation mit Sitz in Frankfurt am Main. Sie ruft dazu auf, den pakistanischen Staatspräsidenten Asif Ali Zardani in Briefen darum zu bitten, umgehend die Freilassung von Frau Nuggo einzuleiten und für ihre Sicherheit zu sorgen. Von den 173 Millionen Einwohnern Pakistans sind etwa 95 Prozent Muslime, zwei Prozent Christen, zwei Prozent Hindus und der Rest Sikhs, Buddhisten und Anhänger anderer Religionen.

idea ruft zur Unterstützung des „Gefangenen des Monats“ auf, der wegen seines Glaubens inhaftiert ist. Sie können durch einen Brief an die entsprechenden Behörden dagegen protestieren. Nutzen Sie dazu den Musterbrief.