26. Januar 2022

Stuttgarter Oberbürgermeister übernimmt Schirmherrschaft für Schwulenparade

Quelle: jungefreiheit.de

CSD 2009 in München: In Stuttgart hat ein CDU-Politiker die Schirmherrschaft übernommen Foto: Wikimeda/Usien

STUTTGART. Der Stuttgarter Oberbürgermeister Wolfgang Schuster (CDU) hat in die Schirmherrschaft für den diesjährigen Christopher Street Day übernommen. Er wolle damit ein Zeichen für ein „Klima der Toleranz, der Offenheit und Aufgeschlossenheit“ setzen.

Die Homosexuellenparade sei Bereicherung für die Stadt, in der 600.000 „Menschen mit unterschiedlicher Herkunft, religiöser Überzeugung oder sexueller Orientierung“ lebten, sagte Schuster in einem Interview mit der „Interessengemeinschaft Christopher Street Day“. In diesem Sinne mache die Parade deutlich, was Toleranz bedeutet: „Man muß Anderssein nicht teilen, aber man anerkennt es.“

Das Motto des diesjährigen CSD, „Generation Zukunft“, mache spielerisch deutlich, wie sehr die kulturelle Vielfalt die Gesellschaft von Morgen prägen werde. Dabei müsse auch die Situation homosexueller Migranten thematisiert werden. Der CDU-Politiker warnte jedoch vor einer vorurteilsbeladenen Diskussion.

Pius-Bruderschaft kündigt Gegendemonstration an

Schuster versprach der homosexuellen Interessensgruppe, daß er sich auch künftig für eine Gedenkstätte stark mache, die die Verfolgung homosexueller Männer während der Zeit des Nationalsozialismus und in der Bundesrepublik thematisiere. Er stelle sich dabei einen Ort vor, der möglichst vielen Opfergruppen gerecht werde: „Auch in Zukunft müssen wir eine Erinnerungskultur entwickeln, die vor allem für die nächste Generation verständlich ist.“

Bereits im vergangenen Jahr hatte der CDU-Politiker eine CSD-Delegation empfangen und das Rathaus mit sechs Regenbogenfahnen beflaggt. Dies habe gezeigt: „Stuttgart ist bunt, ist vielfältig und das Rathaus ein Ort der offenen Diskussion.“

Die katholische Pius-Bruderschaft kündigte gegenüber der JUNGEN FREIHEIT an, auch in diesem Jahr gegen die Homosexuelleparade zu demonstrieren. Man wolle ein Zeichen für „die Gebote Gottes in Deutschland setzen.“ Im vergangenen Jahr hatten mehr als 100 Christen gegen die Homosexuellendemonstration protestiert.(ho)