22. Januar 2022

Iran: Schiitische Religionsführer warnen vor Evangelisten

Quelle: idea.de

Ayatollah Sobhani warnte bei einer Zusammenkunft mit Islam-Gelehrten vor „falschen Christen“. Foto: PR

Teheran (idea) – Im Iran nimmt der staatliche Druck auf Christen zu. Hochrangige muslimische Religionsführer warnen besonders vor Evangelisten. Trotzdem breite sich der christliche Glaube in der Islamischen Republik aus, berichtet der iranische christliche Informationsdienst „Mohabat News“.
 

Einer Lokalzeitung aus der Provinz Süd-Chorasan zufolge habe der dortige Ayatollah Sobhani bei einer Zusammenkunft mit Islam-Gelehrten vor „falschen Christen“ gewarnt. Diese Evangelisten hätten etwa 600 Personen in der Stadt Neyshabur (Provinz Razavi-Chorasan) bekehrt. Auch in Ghom – einer heiligen Stadt der Schiiten – sollen vor allem junge Iraner Christen geworden sein. Nach Angaben von Mohabat News hat Groß-Ayatollah Vahid Khorasani erklärt, er kenne die Zahl der Konvertiten; er habe sie aber nicht preisgegeben. Khorasani habe sich beschwert, dass die Sicherheitskräfte nicht streng genug gegen Evangelisten einschritten. Wie der Informationsdienst dazu anmerkt, zeigten die Äußerungen der Religionsführer, dass trotz zunehmender Unterdrückung immer mehr Iraner bereit seien, den Glauben an Jesus Christus anzunehmen. Besonders unter jungen Menschen finde das Christentum Verbreitung. Von den 74,2 Millionen Einwohnern Irans sind 99 Prozent Muslime. Die Zahl der Konvertiten zum christlichen Glauben wird auf 250.000 geschätzt. Ferner gibt es bis zu 150.000 meist orthodoxe armenische und assyrische Christen.