22. Januar 2022

EKD-Ratsvorsitzender: Die Jugend braucht ein Fundament

Quelle: idea.de

Nikolaus Schneider führt neuen CVJM-Generalsekretär Roland Werner in sein Amt ein. Foto: CVJM

Kassel (idea) – In einer Zeit weltweiter Umbrüche muss es das Ziel evangelischer Jugendarbeit sein, dass junge Menschen „ein Fundament für ihr Leben durch das gegenwärtige Wirken des Herrn der Kirche bekommen“.
 

Deshalb sei es wichtig, dass die Kirche und der unabhängige CVJM stärker zusammenarbeiten, sagte der EKD-Ratsvorsitzende, Präses Nikolaus Schneider (Düsseldorf), am 16. April vor Journalisten in Kassel. Er führte dort den neuen Generalsekretär des CVJM-Gesamtverbands, Roland Werner (Marburg), in sein Amt ein. In Kassel befindet sich die deutsche Zentrale des CVJM, der 330.000 Mitglieder und regelmäßige Teilnehmer zählt. Weltweit ist er mit 45 Millionen Mitgliedern die größte überkonfessionelle Jugendorganisation. Der EKD-Ratsvorsitzende äußerte sich erfreut darüber, dass man ihn um die Amtseinführung Werners gebeten habe. Dies bedeute auch, dass man „geistliche Verantwortung füreinander“ übernehme. In vielen Kirchengemeinden gehöre der CVJM zur Basis der Jugendarbeit.

CVJM-Arbeit kommt in den Medien zu wenig vor

Der Präses des CVJM-Gesamtverbandes, Ministerialrat Karl-Heinz Stengel (Remchingen/Baden), bekannte sich ebenfalls zu einem größeren Miteinander seiner Organisation mit anderen christlichen Werken, Gemeinschaften und Kirchen. Er bedauerte, dass die Arbeit des CVJM in 2.200 Vereinen und Jugendwerken in den Medien zu wenig wahrgenommen werde. Derzeit erlebten die Chöre und besonders die Angebote für Konfirmanden starken Zulauf. Für Generalsekretär Werner gibt es zur Zusammenarbeit von CVJM und Kirchen keine Alternative. Gegenwärtig versuche der CVJM, mit einer Kampagne das Bibellesen unter seinen Mitgliedern zu fördern. Auf sozialem Gebiet wolle man im Gespräch mit Unternehmern jungen Leuten helfen, ihren Weg in den Beruf zu finden.

Muslime interessieren sich für CVJM

Auf Nachfrage teilte Werner mit, dass sich auch junge Muslime für die Angebote des CVJM interessieren. Ihnen werde der christliche Glaube nicht verschwiegen. Zur Frage, wie man mit homosexuellen Mitgliedern umgehe, meinte Werner, hier müsse jeder Ortsverein selbst entscheiden. Für ihn sei wichtig, dass man den Lebensweg jedes Menschen respektiere. Werner ist Nachfolger von Wolfgang Neuser, der 2005 das Amt von Ulrich Parzany übernahm und inzwischen als Rektor an die CVJM-Hochschule in Kassel gewechselt ist. Der 1957 in Duisburg geborene Werner studierte in Marburg Evangelische Theologie, Semitistik, vergleichende Religionswissenschaft und Afrikanistik. Gemeinsam mit seiner Frau Elke leitete er bis zu seinem Amtsantritt als CVJM-Generalsekretär am 1. April die ökumenische Gemeinschaft Christus-Treff in Marburg. Um ihr weiter verbunden bleiben zu können, bleibt er dort auch wohnen. Bekannt ist Werner auch dadurch, dass er bis Ende 2009 16 Jahre lang Vorsitzender des größten überkonfessionellen Jugendtreffens im deutschsprachigen Raum war: des Christivals.