29. Januar 2022

Saudi-Arabien: Zwei Christen verhaftet

Quelle: idea.de

Inder sollen Muslime „abgeworben“ haben.

Riad (idea) – In Saudi-Arabien sind zwei indische Christen wegen ihres Glaubens verhaftet und zu 45 Tagen Gefängnis verurteilt worden.
 

Wie die Menschenrechtsorganisation International Christian Concern (ICC) jetzt in Washington mitteilte, wurden die Gastarbeiter Vasantha Sekhar und Nese Yohan am 11. März in Riad festgenommen und geschlagen. Man habe ihnen vorgeworfen, Muslime „abgeworben“ zu haben. ICC-Kontaktpersonen vor Ort seien jedoch überzeugt, dass die Inder lediglich ihren Glauben in ihren Privaträumen praktiziert hätten. Während der Haft sei ihre Wohnung durchsucht worden. Der Chef des einen Christen habe dessen Arbeitsverhältnis aufgelöst und seinen Pass bei den Behörden abgeliefert. Der Inder werde des Landes verwiesen. Der andere Inhaftierte warte noch auf Auskunft über seinen Rechtsstatus und seine Arbeitsstelle. Saudi-Arabien gilt als das strengste islamische Land. Dort wird eine besonders harte Form des sunnitischen Islam praktiziert. Anhängern anderer Religionen und anderer Strömungen des Islam wird bisweilen mit Feindseligkeit begegnet. Jedes christliche Symbol, der Kirchenbau sowie die Ausübung des christlichen Glaubens sind verboten. Der Islam ist Staatsreligion; ihm gehören 99 Prozent der rund 27 Millionen Einwohner an. Die Christen finden sich meist unter dem rund acht Millionen Gastarbeitern, vor allem aus Asien.