28. Januar 2022

Japan: Naturkatastrophe trifft zahlreiche Kirchen

Quelle: idea.de

Erzbischof Nathaniel Makoto Uematsu: Die anglikanische Kathedrale in Sendai ist stark beschädigt. Foto: PR

Sendai (idea) – Der Naturkatastrophe in Japan sind zahlreiche Kirchen in der am stärksten heimgesuchten Region um die Stadt Sendai zum Opfer gefallen. Wie viele Christen durch das Erdbeben und den Tsunami am 11. März getötet oder verletzt wurden, steht noch nicht fest.
 

Ein katholischer Priester, der 76-jährige Kanadier Lachapelle Andre, starb, als er die Schäden an seiner Kirche in Sendai inspizieren wollte. Ob er vom Tsunami überrollt wurde oder an einem Herzinfarkt starb, ist der japanischen katholischen Bischofskonferenz zufolge unklar. In der Diözese Sendai, die sich über etwa 500 Kilometer entlang der Nordostküste erstreckt, leben knapp 11.000 Katholiken. Insgesamt wurden nach Angaben des katholischen Informationsdienstes Fidesdienst zehn Pfarreien durch die Katastrophe verwüstet. Wie viele Menschen ums Leben kamen und wie viele Katholiken unter den Todesopfern sind, ist der Diözese noch nicht bekannt. Allen Betroffenen will man materiell und seelsorglich helfen. Bischof Martin Tetsou Hirada (Sendai): „Hoffnung ist das Geschenk, das wir als Christen dem Land in diesem Augenblick der Not anbieten können.“

Sorge um Kirchen nahe Kernkraftwerk

Nach Angaben der ökumenischen Nachrichtenagentur ENInews sind auch andere Konfessionen von der Katastrophe betroffen. Die anglikanische Kathedrale in Sendai sei stark beschädigt, so Erzbischof Nathaniel Makoto Uematsu. In Sorge sei man besonders um zwei Kirchen in der Nähe des Kernkraftwerks Fukushima, wo eine Kernschmelze droht, und in der Küstenstadt Iwate. Die evangelische Vereinigte Kirche Christi berichtet von Schäden an Kirchengebäuden und Kindergärten. Eine Kapelle in der Küstenstadt Kamaishi sei von dem Tsunami überrollt worden und voller Schlamm und Öl. Der Pastor und seine Frau seien evakuiert worden. Die mit Solarstrom versorgte „Öko-Kapelle“ war im Jahr 2000 errichtet worden. Pastor Thomas Rod von der evangelikalen Christlichen Kirche in Sendai wurde ebenfalls evakuiert. 1,5 Prozent der meist buddhistischen bzw. schintoistischen 127 Millionen Japaner sind Christen; davon sind rund 600.000, etwa 0,5 Prozent, Protestanten.