26. Juli 2021

Evangelikale: CDU-Beschluss sollte Vorbild für die EKD sein

Quelle: idea.de

51 Prozent der Delegierten auf dem CDU-Bundesparteitag haben für ein Verbot von Gentests an Embryonen gestimmt.

Hamburg/Karlsruhe (idea) – Die Konferenz Bekennender Gemeinschaften in den evangelischen Kirchen Deutschlands hat das Nein des CDU-Bundesparteitages zur Präimplantationsdiagnostik (PID) begrüßt.
 

Am 16. November hatten 51 Prozent der Delegierten in Karlsruhe für ein Verbot von Gentests an Embryonen gestimmt. 49 Prozent plädierten dafür, die PID in engen Grenzen zuzulassen. Der Beschluss sei „ein achtbares Zeichen christlich-ethischer Verantwortung zum Schutz und zur Würde menschlichen Lebens“, erklärte der Vorsitzende der evangelikalen Konferenz, Pastor Ulrich Rüß (Hamburg). Die Entscheidung sei umso bemerkenswerter, als sich kein Geringerer als der EKD-Ratsvorsitzende, Präses Nikolaus Schneider (Düsseldorf), für eine teilweise Freigabe zur PID ausgesprochen und das bisherige Nein des Rates der EKD für eine neue Diskussion in Frage gestellt habe. Rüß: „Möge der Beschluss des Parteitags für die Diskussion in den anderen Parteien und erst recht in der EKD eine Vorbild gebende Signalfunktion haben.“

EAK-Chef: Ich hätte mir eine solche Debatte bei der EKD-Synode gewünscht

Der Vorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises (EAK) der CDU/CSU, der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Rachel, sagte zu der über vierstündigen Diskussion auf dem Parteitag: „Eine solche tiefgründige Debatte hätten wir uns auf der gerade zu Ende gegangenen, knapp einwöchigen Synode der EKD gewünscht.“ Mit der PID werden künstlich befruchtete Eizellen auf genetische Defekte untersucht, bevor sie einer Frau eingepflanzt werden. Als krank angesehene Embryonen werden getötet.