26. Juli 2021

Christen sollen sich „ihrer Schwachheit rühmen“

Quelle: idea.de

Der Liedermacher, Autor und Evangelist Arno Backhaus. Foto: PR

Meinerzhagen (idea) – Dass Christen glaubwürdig mit Schwächen und Versagen umgehen, ist für das Erreichen glaubensferner Menschen wichtiger als evangelistische Aktionen.
 

Diese Ansicht vertrat der Liedermacher, Autor und Evangelist Arno Backhaus (Calden bei Kassel) auf einem Impulstag des Amts für missionarische Dienste der westfälischen Kirche am 20. November in Meinerzhagen. Obwohl es in der Bibel heiße, Christen sollten sich „ihrer Schwachheit rühmen“, werde in christlichen Gemeinden Starksein erwartet. „Kann es sein, dass wir so wenig die Kraft Gottes erleben, weil wir so stark sind?“ fragte Backhaus. Er riet den etwa 60 Zuhörern, in die Welt glaubensferner Menschen einzutauchen: „Besuchen Sie einmal eine Modenschau oder gehen Sie auf ein Bikertreffen!“

Westfalen: Kirchengemeinden zu Glaubenskursen ermutigen

Das Amt will 2011 eine missionarische Bildungsinitiative starten und Gemeinden ermutigen, Glaubenskurse anzubieten. Wie die Leiterin, Pfarrerin Birgit Winterhoff (Dortmund), gegenüber idea sagte, hätten 33- bis 49-Jährige großes Interesse an Glaubensfragen. Bei vielen sei irgendwann „der Faden zum Glauben hin gerissen“. Eine zeitlich begrenzte Reihe mit Glaubenskursen sei für diese Menschen attraktiv, weil sich die Frage „Wie komme ich hier wieder mit Anstand raus?“ nicht stelle. Auch Erwachsenentaufen würden als Anlass für Gespräche über den Glauben immer wichtiger. Hierzu gab das Amt im vergangenen Jahr die Praxishilfe „Warum glauben? Vier Abende auf dem Weg zur Taufe oder Tauferneuerung“ heraus. Zugleich forderte Winterhoff ein stärkeres Nachdenken über das Miteinander von Haupt- und Ehrenamtlichen in der Kirche: „Wenn wir ehrenamtliches Engagement für die Gemeinde nutzbar machen, ist das eine große Chance.“ Ehrenamtliche Mitarbeiter dürften aber keine Lückenfüller sein.