26. Juli 2021

Christ in Bhutan zu drei Jahren Haft verurteilt

Quelle: idea.de

Prem Singh Gurung hatte christliche Filme gezeigt.

Frankfurt am Main/Wetzlar (idea) – Als „Gefangenen des Monats November“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea den Bhutanesen Prem Singh Gurung benannt und zur Unterstützung für ihn aufgerufen.
 

Ein Gericht in Gelephu an der Grenze zu Indien verurteilte den evangelischen Christen am 6. Oktober im Himalaya-Staat Bhutan zu drei Jahren Gefängnis wegen „versuchter Hervorrufung öffentlicher Unruhe“, weil er christliche Filme vorgeführt hatte. Das berichtete der Informationsdienst Compass Direct unter Berufung auf die einheimische Tageszeitung „Kuensel“. Gurung war im Juni verhaftet worden, nachdem ihn einige Bewohner aus zwei Dörfern im Bezirk Jigmecholin angezeigt hatten. In dem rund 700.000 Einwohner zählenden Königreich Bhutan ist der Buddhismus Staatsreligion. Ihr gehören gut 75 Prozent der Bevölkerung an. 22 Prozent sind Hindus und knapp ein Prozent Christen. Die geltende Verfassung von 2008 sieht zwar Religionsfreiheit vor, aber auch den besonderen Schutz der einheimischen Kultur und Religion. Christliche Mission und der Druck von Bibeln werden nicht geduldet. Christen können ihren Glauben nur in Privatbereich leben. Nach Angaben der IGFM führte die Verurteilung des Christen Gurung in Bhutan zu einer heftigen antichristlichen Debatte. Im Ausland lebende Bhutaner kritisierten hingegen die religiöse Intoleranz in ihrem Heimatland. Die IGFM ruft dazu auf, den 30-jährigen König Jigme Khesar Namgyel Wangchuck in Briefen zu bitten, sich für eine Aufhebung des Urteils einzusetzen. Dabei solle man an die in der Verfassung garantierte Gewissens- und Religionsfreiheit erinnern und darauf hinweisen, dass das Urteil international kein gutes Licht auf die Lage der Menschenrechte in Bhutan werfe.