23. Oktober 2021

Mönchengladbach stoppt Bau einer Islamschule

Quelle: idea.de

Mohammed Ciftci forderte in einem Video u.a. die Köpfung ungläubiger Muslime. Screenshot: DRS aktuell

Mönchengladbach (idea) – Die Stadt Mönchengladbach hat den Bau einer umstrittenen Islamschule vorerst gestoppt. Der Betreiber, der Verein „Einladung zum Paradies“, hatte dem niedersächsischen Verfassungsschutz zufolge seinen Umzug vom jetzigen Standort Braunschweig vorbereitet.
 

Dazu wurden an einem Gebäude in Mönchengladbach Umbau- und Erweiterungsarbeiten vorgenommen. Diese wurden nun von der Stadt untersagt, hieß es am 4. August. Die baulichen Veränderungen seien nicht beim Bauamt beantragt worden. Behörden stufen den Verein als radikal-islamisch ein. Mit Freizeitangeboten wolle er besonders junge Menschen anlocken, die dann in Seminaren im Islam geschult werden. Seit 2007 hätten etwa 200 Personen ein Online-Islamstudium absolviert, so die Sprecherin des niedersächsischen Verfassungsschutzes Maren Brandenburger (Hannover) gegenüber idea. Der geplante Umzug war ans Licht bekommen, nachdem im Internet ein Video auftauchte, das Mohammed Ciftci aus Braunschweig beim Abschluss eines Kaufvertrags mit einem Mann aus Mönchengladbach zeigt. Ciftci wird dem islamisch-fundamentalistischen Spektrum zugerechnet. Er hatte Anfang des Jahres für Aufsehen erregt, als ein Video aufgetaucht war, in dem er die Köpfung ungläubiger Muslime forderte.

Vom Christentum zum Islam

Bei der Unterzeichnung des Vertrags für das Gebäude in Mönchengladbach soll auch der umstrittene muslimische Prediger Pierre Vogel anwesend gewesen sein. Er wurde evangelisch getauft, besuchte eine katholische Klosterschule und konvertierte vor neun Jahren zum Islam. Im Verfassungsschutzbericht des Landes Schleswig-Holstein von 2007 heißt es über den 32-Jährigen: „Wenn er seinen Zuhörern Selbstbewusstsein als Muslime vermitteln will, so tut er dies (jedoch) in Abgrenzung zur deutschen Gesellschaft mit strengen Moralvorstellungen und antichristlichen Ressentiments, kurz: indem er die absolute Überlegenheit des Islams predigt.“ Der Verein weist Fundamentalismus-Vorwürfe zurück. Am 7. August will er in der Innenstadt von Mönchengladbach mit einem Informationsstand für seine Arbeit werben.