25. Oktober 2021

Hilfswerk: Christen bei Katastrophenhilfe in Pakistan benachteiligt

Quelle: idea.de

Open Doors: Muslime bieten Hilfsgüter gegen Übertritt zum Islam an. Foto: PR

Kelkheim (idea) – In den Überschwemmungsgebieten Pakistans stehen Angehörige der christlichen Minderheit in Gefahr, bei der Verteilung von Hilfsgütern durch Muslime benachteiligt zu werden.
 

Das berichtet das christliche Hilfswerk Open Doors (Kelkheim bei Frankfurt am Main), das sich um verfolgte Christen kümmert. Nach seinen Angaben benötigen etwa 1.500 christliche Familien in der Provinz Pakhtunkhwa im Nordwesten des Landes und in den südlichen Provinzen Punjab und Sindh dringend Hilfe. Sie seien vor den Wassermassen auch in Moscheen geflüchtet. Dort würden sie aufgefordert, zum Islam überzutreten, wenn sie Hilfsgüter erhalten wollten. Open Doors will 1,5 Millionen Euro einsetzen, um Christen beizustehen und pakistanischen Gemeinden die Möglichkeit zu geben, selbst zu helfen. Zu diesem Zweck ruft das Hilfswerk zu Spenden auf. Es hat begonnen, mit einheimischen Partnerorganisationen und Gemeinden Lebensmittel, Medikamente und Zeltplanen zu verteilen. Bei den größten Überschwemmungen der Geschichte Pakistans sind mindestens 1.500 Menschen gestorben, 4,6 Millionen haben ihre Bleibe verloren. Insgesamt sind 20 Millionen von den Folgen der Flut betroffen. Von den 174 Millionen Einwohnern sind etwa 95 Prozent Muslime, zwei Prozent Christen, zwei Prozent Hindus und der Rest Sikhs, Buddhisten und Anhänger anderer Religionen. Von den Christen sind etwa zwei Millionen Protestanten, davon etwa 700.000 Evangelikale, eine Million Katholiken und 600.000 Mitglieder orthodoxer oder unabhängiger Kirchen.