28. Mai 2022

Streit um Moschee am Ground Zero

Quelle: idea.de

Mosab Hassan Yousef: Klinik statt Moschee.

New York (idea) – Pläne, eine Moschee nahe Ground Zero in New York zu errichten, haben in den USA eine heftige Kontroverse ausgelöst.
 

In der Nähe des Ortes, wo islamistische Selbstmordterroristen am 11. September 2001 Flugzeuge in die Zwillingstürme des Welthandelszentrums leiteten und 2.976 Menschen töteten, will die Cordoba-Initiative ein 13 Stockwerke hohes muslimisches Zentrum errichten – mit Restaurant, Schwimmbad und einer Moschee. Es soll nach Angaben der Initiatoren der Versöhnung dienen. Doch New Yorker Bürger, republikanische Organisationen, Islam-Kenner und Christen empfinden es als eine Provokation, ein islamisches Zentrum dort zu bauen, wo muslimische Extremisten einen Massenmord begangen haben. Die Cordoba-Initiative und die Amerikanische Gesellschaft zur Förderung der Muslime haben bereits das Grundstück mit der ehemaligen Burlington-Kleiderfabrik für umgerechnet 3,8 Millionen Euro erworben. Der Bau des Zentrums soll 78 Millionen Euro kosten. Gegner des Projekts wollen nun das Areal unter Denkmalschutz stellen lassen. Die Nationale Republikanische Treuhand will mit Fernsehspots gegen die Initiative angehen, doch die beiden Rundfunkanstalten CBS und NBC weigern sich, die Kurzfilme auszustrahlen. Der Grund: Dort würden Terrororganisation und die Gruppen hinter dem Moscheeprojekt auf eine Stufe gestellt.

„Sohn von Hamas“: Klinik statt Moschee

Der christliche Publizist Mosab Hassan Yousef, Sohn eines Gründers der palästinensischen Terrororganisation Hamas, ist überzeugt, dass Muslime mit dem Moschee-Projekt eine „starke politische und religiöse Botschaft“ verbinden. Das Zentrum werde als „kühne Bekräftigung“ des Korans dienen, der auch von den Extremisten zitiert wurde, die den Anschlag auf das Welthandelszentrum verübten. Wenn die Cordoba-Initiative wirklich etwas für Versöhnung tun wolle, dann sollte sie ein Krankenhaus statt einer Moschee bauen, so Yousef, der durch sein Buch „Sohn der Hamas“ weltweit bekannt wurde.

Evangelist richtet christliches Zentrum ein

Der Fernsehevangelist und Islam-Kritiker Bill Keller will als Reaktion auf die Moschee ein christliches Zentrum einrichten. Es solle Menschen „die Wahrheit des Wortes Gottes und die Liebe und Hoffnung Jesu Christi“ nahebringen. Keller will sein Zentrum am 5. September in einem New Yorker Bürohochhaus eröffnen. Es solle der „Religion der Gewalt und des Hasses“ die Botschaft von Frieden, Liebe und der rettenden Gnade Jesu Christi entgegensetzen. Keller hatte im Jahr 2006 den Anführer des Terrornetzwerks El Kaida, Osama bin Laden, aufgerufen, sich von den „Lügen des Islams“ abzukehren und zum Glauben an Christus zu kommen.