25. Mai 2022

Jeder fünfte Einwohner hat ausländische Wurzeln

Quelle: idea.de

Mehr als 16 Millionen Bürger mit Migrationshintergrund in Deutschland.

Wiesbaden (idea) – Fast jeder fünfte Einwohner Deutschlands hat ausländische Wurzeln. Während die Bevölkerung mit Migrationshintergrund wächst, nimmt die Zahl der Alteingesessenen ab.
 

Das geht aus Zahlen hervor, die das Statistische Bundesamt (Wiesbaden) am 14. Juli veröffentlicht hat. Danach hat im Jahr 2009 die Bevölkerung mit Migrationshintergrund erstmals die 16-Millionen-Marke überschritten; 2005 hatte die Zahl noch bei 15,3 Millionen gelegen. Der Anteil der Einwohner mit ausländischen Wurzeln stieg entsprechend von 18,6 Prozent auf 19,6 Prozent. Das geht auf zwei Faktoren zurück: Durch Zuzug und Geburten wuchs die Bevölkerung mit Migrationshintergrund von 2005 bis 2009 um 715.000 Personen, gleichzeitig ging die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund sterblichkeitsbedingt um 1,3 Millionen zurück.

Fast neun Prozent Ausländer

Unter den rund 82 Millionen Einwohnern Deutschlands leben 7,2 Millionen Ausländerinnen und Ausländer (8,8 Prozent der Bevölkerung); 8,5 Millionen sind Deutsche mit ausländischen Wurzeln (10,4 Prozent). Gut drei Millionen Menschen haben ihre Wurzeln in der Türkei, 2,9 Millionen in den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion, 1,5 Millionen im ehemaligen Jugoslawien und knapp 1,5 Millionen in Polen. Die früheren Gastarbeiter-Anwerbeländer – ohne Jugoslawien und die Türkei – stellen zusammen 1,7 Millionen Menschen. Mit 1,4 Millionen Personen kommen die meisten Spätaussiedler aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion – vor allem aus Russland (589.000) und Kasachstan (483.000), ferner aus Polen (585.000) und Rumänien (233.000). Die Religionszugehörigkeit fragte das Statistische Bundesamt nicht ab.

Höheres Armutsrisiko

Personen mit Migrationshintergrund sind deutlich jünger als jene ohne ausländische Wurzeln (34,7 gegenüber 45,6 Jahre), häufiger ledig (45,8 Prozent gegenüber 38,3 Prozent), und der Anteil der Männer ist höher (50,3 Prozent gegenüber 48,7 Prozent). Menschen mit Migrationshintergrund im Alter von 25 bis 65 Jahren sind etwa doppelt so häufig erwerbslos wie jene ohne (12,7 Prozent gegenüber 6,2 Prozent aller Erwerbspersonen) oder sie gehen ausschließlich einer geringfügigen Beschäftigung nach, zum Beispiel einem Minijob (11,5 Prozent gegenüber 7 Prozent aller Erwerbstätigen). Das Armutsrisiko trifft Menschen mit Migrationshintergrund deutlich stärker als jene ohne.