21. Oktober 2021

Den Glauben mit Zivilcourage bekennen

Quelle: idea.de

Der Direktor der Evangelischen Gesellschaft für Deutschland (EGfD), Andreas Klotz. Foto: PR

Radevormwald (idea) – Zum mutigen Bekennen des christlichen Glaubens im Privatleben, in Gemeinde und Gesellschaft hat der Direktor der Evangelischen Gesellschaft für Deutschland (EGfD), Andreas Klotz (Radevormwald), aufgerufen.
 

Er sehe diesen evangelikalen Gemeinde- und Gemeinschaftsverband als eine Bekenntnisbewegung an, führte er in seinem Bericht zur Jahreshauptversammlung aus. Daran nahmen am 5. Juni in Radevormwald 124 Delegierte und weitere 60 Interessierte aus den Gemeinden und Gemeinschaften der EGfD teil. Laut Klotz gibt es in der christlichen Gemeinde keine „stillen Teilhaber“. Alle Christen sollten sich an der Ausbreitung des Evangeliums beteiligen. Zivilcourage sei nötig, damit die Glaubensbekenntnisse in der Umwelt wahrgenommen würden und nicht nur in Gottesdiensten. Die Weltverantwortung der Christen beginne mit dem Bekenntnis zu Jesus Christus. Vielfach mangele es Christen aber an der Bereitschaft und Fähigkeit, unbefangen und verständlich über ihren Glauben zu reden. Eine solche Sprachlosigkeit nehme dem Christsein die Glaubwürdigkeit. Klotz: „Wenn wir in dieser Hinsicht auf den Mund gefallen sind, meinen unsere Mitmenschen, dass Christen auf den Kopf gefallen sind.“

Konfrontation mit Zeitströmungen

Laut Klotz beschränkt sich das Bekenntnis der Christen nicht nur auf eine Darstellung jener Sachverhalte des Evangeliums, die in der Gesellschaft Zustimmung finden. Evangelisation könne auch die inhaltliche Konfrontation mit den vorherrschenden Zeitströmungen umfassen, ohne dass das Auftreten der Christen aggressiv oder respektlos sein müsse. Klotz: „Wir sollen mit unserem Glauben nicht nur der Herausforderung einer säkularisierten Gesellschaft standhalten, sondern wir sollen mit unserem Glauben für unsere Umwelt eine Herausforderung darstellen.“ In diesem Sinne wünschte Klotz der EGfD neben der dogmatischen Bekenntnistreue noch mehr missionarische Bewegungsfreude und forderte auf zur Abkehr von einer Wagenburg-Mentalität.

„Strukturbereinigung“: Weniger Gemeinden und Gemeinschaften

Klotz nahm auch Stellung zu der seit drei Jahren durchgeführten „Strukturbereinigung“ in dem Verband mit rund 6.000 Mitgliedern und Besuchern. Von 2007 bis heute sei die Zahl der Gemeinden und Gemeinschaften von 105 auf 84 gesunken. Einen „kontrollierten und begrenzten Abbau“ halte er auch in den nächsten Jahren für nötig. Gleichzeitig wolle man innovativ arbeiten und Gemeinden gründen. Das Ziel sei ein Verband, der aus 60 bis 70 gesunden Gemeinden bestehe, die gemeinsam auftreten, sich gegenseitig helfen und gesellschaftsrelevant, also missionarisch, arbeiten.