30. Juni 2022

Staatskrise: Griechen denken mehr über Gott nach

Quelle: idea.de

Staatskrise: Chance zum Gespräch über den christlichen Glauben. Foto: pixelio.de

Wetzlar/Athen (idea) – Die dramatische Finanzkrise Griechenlands führt in der Bevölkerung zu einem neuen Nachdenken über religiöse Fragen. Diese Beobachtung macht der Leiter der Radiomission Trans World Radio (TWR) Griechenland, Theodore Kalogeropoulos (Athen).
 

„Menschen fangen wieder an, über echtes Leben und gesunde Beziehungen zu sprechen“, sagte er in einem am 7. Mai veröffentlichten Interview mit ERF.de (Evangeliums-Rundfunk/Wetzlar). Die Krisensituation lasse unter den Griechen die Bereitschaft wachsen, über Gott nachzudenken und anderen Werten als dem Materialismus Raum zu geben. Christen hätten nun eine Chance, „über ewig-gültige Tatsachen zu reden“.

Gründe für die Krise – Neuanfang nötig

Kalogeropoulos ging auch auf die Gründe der Finanzkrise ein, die Griechenland nur dank eines Kreditpakets der Europäischen Union und des Internationalen Währungsfonds in Höhe von 110 Milliarden Euro vor dem Staatsbankrott bewahrt. So hätten Politiker Wählern auf deren Wunsch hin Posten im öffentlichen Sektor besorgt und dadurch die staatlichen Kassen immer mehr belastet. Ein weiterer Grund für die Misere seien die Steuerhinterziehung und Regelungen, die schon einen Einstieg in die Rente ab 50 Jahren ermöglicht hätten. Kalogeropoulos zufolge braucht Griechenland einen Neuanfang. Ziel müsse es sein, die Korruption im öffentlichen Sektor zu überwinden. Der Leiter der Radiomission äußerte sich zuversichtlich, „dass Gott uns helfen wird, die Situation positiv zu verändern“. Von den 11,2 Millionen Einwohnern Griechenlands sind 97 Prozent griechisch-orthodox. Die Zahl der römisch-katholischen Christen liegt bei 120.000. Die etwa 30.000 Protestanten sind meist evangelikal geprägt.