19. Januar 2021

Ohne Mixa, aber mit Käßmann, zum Ökumenischen Kirchentag

Das Logo vom 2. Ökumenischen Kirchentag - Quelle: ÖKT

(TS) Der 2. Ökumenische Kirchentag rückt näher. Das gemeinsame „Glaubensfest“ von Katholiken und Protestanten findet vom 12. bis 16. Mai in München statt, ohne den katholischen Bischof von Augsburg Walter Mixa, dafür aber mit der zurückgetretenen EKD-Ratsvorsitzenden und evangelischen Landesbischöfin Margot Käßmann.
 

In der Orientierungshilfe für den 2.Ökumenischen Kirchentag heißt es:

„Weil das Gemeinsame stärker wiegt als das Trennende, verstehen wir den 2. Ökumenischen Kirchentag als Baustelle der Ökumene. Wir wissen uns verbunden mit der weltweiten ökumenischen Bewegung. Die christliche Einheit ist Gottes Gabe und unsere Aufgabe.“

Auch bei Mixa und Käßmann wiegt das Gemeinsame stärker: ihre Umstrittenheit in der Öffentlichkeit. Mixa wegen der Prügel- und Untreuevorwürfe und seines anschließenden Rücktrittsgesuches. Käßmann wegen Ihrer Predigtworte zum Afghanistaneinsatz der Deutschen und ihrer Trunkenheit am Steuer und dem Überfahren einer roten Ampel.

Bischof Mixa sollte in seiner Funktion als Militärbischof bei zwei Veranstaltungen sprechen. Seine Auftritte soll nun Militärgeneralvikar Walter Wakenhut übernehmen. Mit der Ex-Ratsvorsitzenden der EKD und Ex-Landesbischöfin Käßmann sind etwa zehn Veranstaltungen zum überkonfessionellen Kirchentag geplant. Das Hauptthema:„Damit ihr Hoffnung habt“

Wie aus katholischen Kreisen bekannt wurde, hofft Mixa auf ein baldiges Ende der Missbrauchsdebatte und auf eine Antwort aus Rom zu seinem Rücktrittsgesuch. Käßmann, ehemalige EKD-Ratsvorsitzende und Pfarrerin ohne Gemeinde, hofft (glaubt man Befürwortern für ihre Rückkehr in die Kirchenpolitik) nach ihrem viermonatigen Studienaufenthalt in den USA auf ein Comeback in Deutschland.

Zum 2. Ökumenischen Kirchentag 2010 werden weit mehr als 100.000 Dauerteilnehmer und rund 400.000 Besucher beim Abend der Begegnung in der Münchner Innenstadt erwartet.