30. November 2021

Hahne redet „Klartext über christliche Wurzeln der Kultur“

Quelle: idea.de

Bürgermeister Alexander Fischer (l.) zeichnet Peter Hahne, der sich auch ins Goldene Buch der Stadt Höxter eintrug, mit der Hoffmann-von-Fallersleben-Plakette aus. Erster Gratulant war Viktor Herzog von Ratibor und Fürst von Corvey (r.). Foto: Roswitha Hoffmann-Wittenburg

Höxter (idea) – Der Fernsehmoderator und Bestsellerautor Peter Hahne (Berlin) hat die „Hoffmann-von-Fallersleben-Plakette 2010“ erhalten. Das frühere EKD-Ratsmitglied nahm die Auszeichnung am 1. Mai in Schloss Corvey bei Höxter (Ostwestfalen) entgegen.
 
„Hahne versteht es, volksnah und verständlich mit Klugheit und Klartext über die christlichen Wurzeln unserer Kultur zu sprechen und zu schreiben, damit das Bewährte bewahrt bleibt“, begründete Erbprinz Viktor Herzog von Ratibor und Fürst von Corvey die Vergabe des Preises an den Journalisten und Theologen. Die vom Fallersleben-Arbeitskreis Höxter verliehene Plakette hatten zuvor unter anderen Altbundespräsident Roman Herzog und der Liedermacher Wolf Biermann erhalten. Sie erinnert an den Verfasser der deutschen Nationalhymne, August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874). Er hatte am 1. Mai 1860 die Betreuung der Schlossbibliothek Corvey übernommen, die zu den bedeutendsten Sammlungen Europas zählt. Hahne sagte in der traditionellen „Nachdenken über Deutschland-Rede“ im Corveyer Kaisersaal, ohne Gott fahre die Gesellschaft an die Wand, weil Orientierung ohne Kompass und Maßstab unmöglich sei. Angesichts der neu aufgeflammten Diskussion um Kruzifixe in öffentlichen Gebäuden sagte der Preisträger, wer Deutschland vom Kreuz befreien wolle, beraube Europa seiner Wurzeln und zerschlage das Fundament für „Einigkeit und Recht und Freiheit“. Hahne: „Die Fesseln der totalitären Ideologie haben die Väter des Grundgesetzes durch die totale Freiheit des Evangeliums überwunden.“ Die Verfassung verpflichte bewusst zu einem Handeln „in Verantwortung vor Gott und den Menschen“ und nicht vor dem Zeitgeist und den Meinungsumfragen.
 

Mahnung an die Kirchen

Hahne, der von 1991 bis 2009 EKD-Ratsmitglied war, nannte es einen „Flurschaden mit dramatischen Folgen für unsere Gesamtgesellschaft“, wenn sich die Institution Kirche durch Selbstsäkularisierung, Skandale und einen „uferlosen Markt der Möglichkeiten als wichtigster Sinn-Dienstleister“ aus der Öffentlichkeit verabschiede. Der meist selbst verschuldete Zerfall von Volksparteien und Volkskirchen öffne Tor und Tür für obskure Sekten und kraftlose Klientelparteien. Das Preisgeld und Spenden der Gäste – insgesamt über 10.000 Euro – erhält der Verein „Prisma“, der in Leonberg bei Stuttgart einen „Jugendstrafvollzug in freien Formen“ anbietet. Hahne wird ab Juni sonntags die neue ZDF-Gesprächsrunde „Peter Hahne“ moderieren.