2. Dezember 2021

Die christliche Botschaft nicht verwässern

Quelle: idea.de

v.l.: der Rektor der Freien Theologischen Hochschule Gießen, Prof. Helge Stadelmann, Missionsleiter Friedemann Wunderlich, und Missionssekretär Dieter Karstädter.

Siegen (idea) – Für eine unverkürzte Weitergabe der christlichen Botschaft hat sich der Rektor der Freien Theologischen Hochschule Gießen, Prof. Helge Stadelmann, ausgesprochen. Es sei nötig, das Wort Gottes ohne Abstriche an die nächste Generation weiterzugeben, sagte er beim Jahresfest der Mission für Süd-Ost-Europa (MSOE) am 2. Mai in Siegen.
 

Jeder müsse sich vor Gott einmal dafür verantworten, ob er das Evangelium „unverwässert geglaubt und weitergegeben“ habe. Stadelmann berichtete von seiner Bekehrung: Er habe sich als Teenager im Jahr 1968 während eines Ferienaufenthalts bei einer befreundeten Familie in der Schweiz für ein Leben als Christ entschieden. Heute gebe er „das Staffelholz“ an Hunderte Studenten weiter. Er ermutigte die rund 350 Besucher des Jahresfestes, sich mit ganzer Kraft für die Mission zu engagieren: „Ausruhen können wir uns im Himmel.“ Während des Missionsfestes gaben mehrere Mitarbeiter Einblicke in ihre Tätigkeit. Der Leiter des Literaturbusses, Martin Lux (Siegen), teilte mit, dass er bei Muslimen eine große Offenheit für christliche Schriften feststelle. Hingegen nehme unter der deutschen Bevölkerung die Bereitschaft ab, geistliche Literatur anzunehmen.

Sinti- und Roma-Gemeinden sollen selbstständig werden

Der Missionssekretär Dieter Karstädter (Siegen) berichtete gegenüber idea über die Arbeit unter Sinti und Roma in Deutschland. Derzeit kümmern sich zehn Missionare um diese Volksgruppe, die bis heute von der Verfolgung im Nationalsozialismus geprägt sei. Ziel der Mission sei, dass die in den vergangenen Jahren entstandenen Bibelgruppen und Gemeinden selbstständig würden, damit die Missionare sich neuen Projekten zuwenden könnten. In Gelsenkirchen und Leer (Ostfriesland) gebe es bereits eigenständige Gemeinden. In Deutschland leben etwa 150.000 Sinti und Roma, von denen nach Schätzungen etwa 5.000 an Christus glauben.

Einheimische Gemeinden werden missionarisch motiviert

Eine weitere Herausforderung ist laut Karstädter die Arbeit in Russland. In den letzten Jahren entdeckten die über 160 Volksgruppen in dem Land zunehmend ihre eigene Identität und Sprache wieder. Dies erfordere eine hohe Sensibilität der Missionare. Sie arbeiten mit heimischen Gemeinden zusammen und motivieren sie, den Missionsauftrag in ihrem Land neu wahrzunehmen. Die MSOE ist mit rund 80 Mitarbeitern unter mehr als 20 Nationen tätig.