26. Januar 2022

Wenn freikirchliche Pastoren arbeitslos werden

Quelle: idea.de

Studientagung zu Dienstbeendigungen nach Konflikten.

Leichlingen (idea) – Was passiert mit freikirchlichen Geistlichen, die ihren Gemeindedienst im Streit beenden? Mindestens 45 Anstellungen von Pastoren und Pastorinnen im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten- und Brüdergemeinden) sind in den letzten drei Jahren mit einem Konflikt zu Ende gegangen.
 

Diese Zahl nannte Friedbert Neese, der Leiter des Dienstbereichs Ordinierte Mitarbeiter der größten deutschen Freikirche, auf einer Pastorenstudientagung der Landesverbände Rheinland und Westfalen in Leichlingen bei Düsseldorf. In 30 bis 35 Fällen sei dem Ende des Pastorendienstes eine Phase der Arbeitslosigkeit gefolgt. Meist führe ein Bündel von Ursachen zu einer Dienstbeendigung, etwa Kommunikationsprobleme, Machtfragen, unklare Erwartungen an den Pastor sowie eine zu geringe Bereitschaft für einen Gemeindewechsel. Um solche Entwicklungen zu vermeiden, sei es nötig, die Beratungsangebote der Freikirche frühzeitig in Anspruch zu nehmen, so Neese, der der Bundesgeschäftsführung angehört. Die rund 35 Tagungsteilnehmer regten an, die ehrenamtlichen Angehörigen von Gemeindeleitungen stärker für ihre Aufgaben zu schulen. In der 84.000 Mitglieder zählenden Freikirche sind 568 Pastorinnen und Pastoren im aktiven Dienst beschäftigt.