28. Mai 2022

Usbekistan: Baptist zu zehn Jahren Haft verurteilt

Quelle: idea.de

Tohar Haydarov soll Drogen verkauft haben – Baptisten: Er ist unschuldig.

Oslo/Taschkent (idea) – In Usbekistan ist ein Baptist wegen Verkaufs von Drogen zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das berichtet die christliche Menschenrechtsorganisation Forum 18 (Oslo). Es handelt sich um Tohar Haydarov, der am 18. Januar in der Region Syrdarya verhaftet worden war. In seinem Haus hatte die Polizei Rauschgift gefunden.
 

Nach Angaben von Forum 18 sind Baptisten in Haydarovs Umfeld aber überzeugt, dass die Drogen dort platziert wurden und die Vorwürfe konstruiert sind. Der Christ sei unschuldig und für seine religiösen Aktivitäten bestraft worden. Der 28-Jährige, der am 9. März verurteilt wurde, ist Mitglied im baptistischen Kirchenrat. Dieser lehnt eine staatliche Registrierung ab. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea hatten Haydarov als „Gefangenen des Monats März“ benannt und zur Unterstützung für ihn aufgerufen. Nach Angaben der IGFM untersagt Usbekistan alle nichtregistrierten religiösen Aktivitäten und verletzt damit die eingegangenen Menschenrechtsabkommen. Die Organisation wertet den Fall als Kampagne gegen Gläubige, die ihr Recht auf Religionsfreiheit ohne staatliche Kontrolle praktizieren wollen. In Usbekistan ist ein weiterer Christ inhaftiert. Der Pfingstpastor Dmitry Shestakov war im März 2007 wegen seiner religiösen Aktivitäten zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die IGFM und idea hatten ihn damals als „Gefangenen des Monats“ benannt. Von den 27,7 Millionen Einwohnern Usbekistans sind 84 Prozent Muslime, 15 Prozent Nichtreligiöse und etwa ein Prozent Christen.