26. Januar 2022

Ostergärten erfreuen sich wachsender Beliebtheit

Quelle: idea.de

Erlebnisausstellungen zu Passion und Auferstehung in ganz Deutschland. Foto: Sinnenpark.de

Linkenheim/Gummersbach (idea) – Ostergärten erfreuen sich einer wachsenden Beliebtheit. Die in der badischen Landeskirche geborene Idee, Menschen mit einer Erlebnisausstellung das biblische Geschehen zu Passion und Auferstehung Jesu Christi mit allen Sinnen nahezubringen, findet bundesweit Nachahmung.
 

Auf der zentralen Internetseite www.sinnenpark.de sind 24 Ostergärten verzeichnet: von Aschersleben in Sachsen-Anhalt bis Winnenden bei Stuttgart. Auf der Homepage seien aber längst nicht alle Projekte genannt, so Projektleiter Lutz Barth (Linkenheim-Hochstetten bei Karlsruhe). Zu einem Besuchermagnet hat sich der Ostergarten in Meßkirch (Oberschwaben) entwickelt. Er wird seit 2006 alle zwei Jahre von einer katholischen Pfarrei organisiert. 2008 kamen fast 10.000 Personen. In Ennepetal im Ruhrgebiet gibt es seit dem Jahr 2000 ein ähnliches Angebot, das derzeit von der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (Baptisten) verantwortet wird. Etwa 30 Mitglieder helfen, das Gemeindehaus für die zweiwöchige Aktion völlig umzugestalten. Die Gottesdienste fallen in dieser Zeit aus. In den vergangenen Jahren kamen jeweils rund 2.000 Personen. „Die Kapazitäten sind damit ausgeschöpft“, sagt Heidi Bärenfänger, eine der Initiatorinnen. Das Interesse sei ungebrochen groß.

Gummersbach: 5.000 Anmeldungen

Auch in Gummersbach (Oberbergisches Land) wird es nach dreijähriger Pause eine Neuauflage des Ostergartens geben. Rund 5.000 Besucher hatten sich bereits vor Eröffnung des Sinnenparks am 15. März angemeldet, 1.000 mehr als 2007. Neben Kindergartengruppen, Schulklassen und Konfirmandenkursen haben auch viele Familien und Seniorengruppen ihren Besuch angekündigt. In wochenlanger Arbeit haben über 60 Ehrenamtliche aus Gemeinden der Evangelischen Allianz Gummersbach die Räume eines evangelischen Gemeindehauses in biblische Schauplätze des Passions- und Ostergeschehens verwandelt. Nach dem Durchschreiten eines „Zeittunnels“ können die Besucher an neun Stationen Halt machen. Sie veranschaulichen unter anderem den Einzug Jesu in Jerusalem, das Passahmahl, das Verhör, Kreuzigung und Auferstehung. Begleitet werden die Gäste während des Rundgangs durch geschulte ehrenamtliche Mitarbeiter.

Bach fließt durch Gemeindehaus

„Wir wollen mit dem Ostergarten eine Möglichkeit schaffen, dass Menschen sich dem Ostergeschehen anders als nur über Worte nähern können“, begründet Martina Hartmann, die den Aufbau ehrenamtlich koordiniert, den Aufwand. So wurde ein Bach angelegt, der durch einen bepflanzten Garten plätschert. Mehrere hundert Quadratmeter Stoff dienen als Kulisse. Nach Hartmanns Ansicht lohnt sich das Engagement: „Viele Menschen haben gesagt: ‚Ich habe etwas begriffen – ich bin sehr angerührt‘“, erinnert sie sich an Reaktionen auf den Ostergarten 2007.

Auch im Osten sind Ostergärten gefragt

Auch in den östlichen Bundesländern kommt das Angebot an. So verzeichnet der Ostergarten in Crimmitschau bei Zwickau steigende Besucherzahlen. 2004 lud die Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde erstmals dazu ein. Damals kamen in zwei Wochen rund 1.000 Besucher. Im vorigen Jahr waren es 3.000. Jetzt gibt es bereits 2.000 Voranmeldungen, berichtet der Leiter des Projekts, der Katholik Jürgen Hamori. Auch Konfessionslose hätten sich an der Vorbereitung beteiligt.