28. Mai 2022

Evangelische Allianz wirkt gesellschaftsrelevant

Quelle: idea.de

Bad Blankenburg (idea) – Mit ihrer gesellschaftsrelevanten Arbeit sieht sich die Deutsche Evangelische Allianz „auf der richtigen Spur“. So hätten in den letzten Wochen mehrere Politiker eines ihrer Grundanliegen, nämlich das Engagement für die Religionsfreiheit und gegen die Christenverfolgung, aufgegriffen, sagte Generalsekretär Hartmut Steeb (Stuttgart) bei der Vorstandssitzung dieser Dachorganisation von Evangelikalen aus Landes- und Freikirchen am 16. März im thüringischen Bad Blankenburg.
 

Nach Angriffen aus den Medien auf die evangelikale Bewegung im vergangenen Jahr gebe es aber „keinen Anlass zur Entwarnung“. Nach Steebs Beobachtung ist die Bereitschaft der Öffentlichkeit, die evangelikale Bewegung differenziert zu betrachten, nach wie vor gering. Als Beispiel nannte er eine Schrift der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung unter dem Titel „„Geschlechterkampf von rechts“. Darin seien konservative Publizisten, Männerrechtler, Familienfundamentalisten, militante Abtreibungsgegner, evangelikale Christen und einige katholische Kirchenobere in einem Atemzug genannt, weil sie den Feminismus als gemeinsames Feindbild hätten. „Die uns entgegenstehenden ideologisierten Gruppen hauen uns alle in eine Tonne“, so Steeb. Dennoch sollten die Evangelikalen nicht schweigen, wenn es um das Eintreten für biblische Werte gehe. Dies gelte etwa im Blick auf die angestrebte Erweiterung des Grundgesetzes, wonach niemand wegen seiner sexuellen Identität benachteiligt werden dürfe. Ein so undefinierter Begriff wie „sexuelle Identität“ ebne nicht nur den Weg zur Abschaffung des Vorrangs von Ehe und Familie, sondern ermögliche letztlich auch die Anerkennung von Polygamie und Pädophilie.

Justizministerium bittet Allianz um Meinungsäußerung

Steeb ging auch auf innerevangelikale Diskussionen ein, ob die Allianz gesellschaftliche Fragen heute für wichtiger erachte als geistliche Themen. Nach seinen Worten gibt es keine Veränderung in den grundsätzlichen Zielsetzungen: Förderung der Einheit unter Christen, biblische Orientierung, Gebet und Evangelisation. In den vergangenen Jahren seien auf diesen Gebieten große Fortschritte möglich gewesen. Als ein Beispiel nannte Steeb die ProChrist-Evangelisationen. Heute erforderten gesellschaftliche Herausforderungen mehr politische Stellungnahmen. So habe das Bundesjustizministerium die Allianz gebeten, ihre Meinung zu Änderungen beim Vormundschafts- und Erbrecht zu äußern. Laut Steeb versteht sich die Deutsche Evangelische Allianz als Netzwerk von Christen aus verschiedenen Kirchen, das 1.105 örtliche Allianzgruppen und 350 Werke und Verbände umfasse. An den Veranstaltungen während der Allianz-Gebetswoche im Januar hätten sich rund 300.000 Christen aus Landes- und Freikirchen beteiligt.