28. Mai 2022

Bischof gegen alleinige Konzentration auf kirchliche Kernkompetenzen

Quelle: idea.de

Von Maltzahn: Kirche muss auch zu Lebensfragen der Zeit Stellung nehmen.

Plau am See (idea) – Gegen eine alleinige Konzentration der Kirche auf geistliche Kernkompetenzen wie Verkündigung und Seelsorge hat sich der Bischof der Evangelischen-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs, Andreas von Maltzahn (Schwerin), ausgesprochen. Wie er vor der Synode am 19. März in Plau am See sagte, dürfe sich die Kirche nicht nur auf das Religiöse beschränken.
 

Zu ihrem Auftrag gehöre es auch, sich zu den „(Über)Lebensfragen“ der Zeit zu äußern. So sei der Konziliare Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung von zeitloser Aktualität. Gerade dem gewaltfreien Friedensweg Jesu komme heute eine neue politische Bedeutung zu: „Nicht die Rechtfertigung vermeintlich gerechter Kriege, sondern der Einsatz für den gerechten Frieden muss unsere Sache sein.“ Daher seien die politisch Verantwortlichen gefordert, „gerade auch um der ihnen anvertrauten Soldatinnen und Soldaten willen – die Neuausrichtung des Afghanistaneinsatzes nicht nur verbal, sondern substantiell voranzutreiben“.

Diakonie: Konfessionslose können Mitarbeitervertreter werden

Die Synode beschloss, dass künftig auch Diakonie-Beschäftigte für eine Mitarbeitervertretung kandidieren können, die konfessionslos sind. Diese Personen müssen allerdings dem Wahlvorstand eine Bescheinigung über die Teilnahme an einer Weiterbildung zur Auseinandersetzung mit dem diakonischen Profil ihrer Einrichtung und den Grundlagen des christlichen Glaubens vorlegen. Hintergrund ist, dass laut EKD-Gesetz Kandidaten Mitglieder einer Kirche sein müssen, die der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland angeschlossen ist. Im Osten Deutschlands gehört ein Großteil der Diakoniemitarbeiter keiner Kirche an.