30. Juni 2022

Wer wird Käßmanns EKD-Thron beerben?

Käßmann-Nachfolger? Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider

(TS) Nach dem Rücktritt von Margot Käßmann als EKD-Chefin kommt ihr Stellvertreter ins Gespräch: Nikolaus Schneider. Seit 2003 ist Schneider Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland.
 

Sozial und politisch engagiert

Mit drei Millionen Mitgliedern ist die rheinische Kirche die zweitgrößte Landeskirche. Der diskutierte Käßmann-Erbe ist bekannt für sein soziales und politisches Engagement und meint, dass sich die Kirche „von der Leidenschaft Gottes für die Schwachen“ leiten lassen solle.

Gegen Krieg und für Ökumene

Als Sohn eines Stahlarbeiters 1947 in Duisburg geboren, arbeitete er nach seiner Ordination als Gemeindepfarrer in Duisburg-Rheinhausen. 1987 wurde Schneider Superintendent des Kirchenkreises Moers, 1997 Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland und 2003 Nachfolger des rheinischen Präses Manfred Kock. Besonders engagiert er sich gegen Krieg und für Ökumene. Schneider ist verheiratet und Vater dreier Töchter. Seine jüngste Tochter Meike starb im Februar 2005 an Leukämie.

Schneiders Theologie im Widerspruch zur Bibel?

Kurz vor Ostern 2009 schaltete sich Schneider in die Debatte um die Bedeutung des Todes Jesu ein. Eine Interpretation des Sterbens Jesu als Opfer für Gott lehnte er entschieden ab. Schneider hat sich im September 2009 gegen Judenmission gewandt. Evangelikale Christen sehen ihn darum im Widerspruch zur Bibel.

Frage zur Nachfolge

Ob Nikolaus Schneider Käßmanns EKD-Thron beerben wird, wird sich frühestens zur nächsten regulären Ratssitzung herausstellen, die für den 26. und 27. Februar in Tutzing bei München angesetzt ist. Bis dahin bleibt die Frage zur Nachfolge offen.