30. Juni 2022

Irak: Drei Christen in Mosul ermordet

Quelle: idea.de

Vor den Parlamentswahlen wird die Lage immer schlechter.

Mosul (idea) – Wenige Wochen vor den Parlamentswahlen im Irak verschlechtert sich die Lage der christlichen Minderheit weiter. Seit dem 13. Februar wurden bei Attentaten in der nordirakischen Stadt Mosul drei Christen ermordet, einer verletzt und einer entführt.
 

Am 16. Februar schossen Unbekannte auf zwei assyrische Christen, von denen einer tödlich getroffen wurde. Das andere Opfer erlitt schwere Verletzungen. An den Vortagen waren ein Mitglied der chaldäischen Kirche und ein Mitglied der assyrisch-katholischen Kirche ums Leben gekommen. Für einen weiteren entführten Christen verlangten die Kidnapper ein hohes Lösegeld, berichtet der Pressedienst Christianpost. Beobachter sehen einen Zusammenhang mit den für den 7. März geplanten Parlamentswahlen. Die Christen sollten verunsichert und aus ihren Wohngegenden vertrieben werden, so dass sie sich nicht an der Wahl beteiligen könnten. Dem Pressedienst zufolge wurden seit 2003 mehr als 200 Christen ermordet. Nach Angaben des EKD-Kirchenamtes in Hannover haben antichristliche Terroraktionen zu einer Fluchtwelle aus dem Irak geführt. Die Zahl der irakischen Christen sei in den letzten Jahren um 50 Prozent auf rund 600.000 zurückgegangen. Die EKD hat den 28. Februar zu einem „Tag für bedrängte und verfolgte Christen“, erklärt und insbesondere zur Fürbitte für die christliche Minderheit im Irak aufgerufen. Von den 26,7 Millionen Einwohnern des Landes sind 95 Prozent Muslime.