30. Juni 2022

Hannoversche Landeskirche: Übergang nach Käßmann-Rücktritt

Quelle: idea.de

Landessuperintendent Hans-Hermann Jantzen wurde einstimmig zum „Bischofsvikar“ gewählt. Foto: Hartmut Merten

Hannover (idea) – In der hannoverschen Landeskirche hat die Suche nach einem Nachfolger bzw. einer Nachfolgerin für die zurückgetretene Landesbischöfin Margot Käßmann begonnen.
 

Die 51-jährige Theologin hatte am 24. Februar die Konsequenzen aus ihrer Trunkenheitsfahrt vom 20. Februar gezogen und ihren Rücktritt als EKD-Ratsvorsitzende und Landesbischöfin erklärt. Bis zur Neuwahl wird der Lüneburger Landessuperintendent Hans-Hermann Jantzen die Geschäfte führen. Er wurde am 25. Februar vom Kirchensenat einstimmig zum „Bischofsvikar“ gewählt. Der Senat, in dem alle kirchenleitenden Gremien vertreten sind, schlägt der Landessynode Kandidaten für das Amt des Landesbischofs bzw. der Landesbischöfin vor. Es ist damit zu rechnen, so Kirchensprecher Johannes Neukirch gegenüber idea, dass die Wahl spätestens bei der Herbstsynode Ende November erfolgt. Der 64-jährige Jantzen, der im September in den Ruhestand treten wollte, leitet seit 1997 als dienstältester Landessuperintendent den Sprengel Lüneburg. Mit rund 640.000 Mitgliedern in zwölf Kirchenkreisen ist dieser der größte der sechs Kirchenbezirke der knapp drei Millionen Mitglieder zählenden Landeskirche.

Käßmann bleibt hannoversche Pastorin

Der Kirchensenat zeigte sich betroffen und traurig über Käßmanns Rücktritt. Die Landeskirche danke der Landesbischöfin a.D. für ihren engagierten Dienst. Ihre Entscheidung verdiene größten Respekt. Sie habe Größe auch im Umgang mit eigenen Fehlern gezeigt und persönliche Integrität sowie „bewundernswerte Geradlinigkeit“ bewahrt. Der Kirchensenat sei dankbar, dass sie als Pastorin der hannoverschen Landeskirche weiter verbunden bleibe. Frau Käßmann nimmt zunächst eine Auszeit. Wo sie später als Pastorin tätig sein wird, ist noch unklar.