30. Juni 2022

Bundeswehr genießt mehr Vertrauen als die Kirche

Quelle: idea.de

Knapp 90 Prozent vertrauen dem Militär, 64 Prozent der evangelischen Kirche. Foto: Bildstelle Bundeswehr

Strausberg (idea) – Die Bundeswehr genießt mehr Vertrauen als die Kirche. Das ergab eine Studie des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Bundeswehr, die am 17. Februar in Strausberg bei Berlin vorgestellt wurde.

 

Demnach genießen die Streitkräfte bei fast neun von zehn Deutschen (88 Prozent) Vertrauen. Nur die Polizei erreicht mit 90 Prozent noch einen leicht höheren Wert. Der evangelischen Kirche vertrauen knapp zwei Drittel (64 Prozent) der Befragten. Damit landete sie hinter Institutionen wie dem Bundesverfassungsgericht (83 Prozent) und dem Bundestag auf Platz sieben (67 Prozent), aber deutlich vor der katholischen Kirche (55 Prozent), die Rang 13 belegt. Nur die Bundesagentur für Arbeit und die politischen Parteien schnitten mit Werten von 42 Prozent bzw. 36 Prozent noch schlechter ab. Als Grund für den guten Ruf der Bundeswehr nennt die Studie unter anderem ihre Integration in die Gesellschaft, die Einbindung in internationale Bündnisse und positive persönliche Erfahrungen. Viele Bürger seien überzeugt, dass die Streitkräfte dazu beitragen, Frieden, Sicherheit, Schutz, Stabilität und Freiheit für Deutschland zu bewahren, heißt es in der Auswertung der Ergebnisse.

Bürger bewerten evangelische Kirche besser

55 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die Bundeswehr ihre Aufgaben „sehr gut“ erfüllt, Ein Drittel bezeichnen die Arbeit als „eher gut“, 8 Prozent sind unzufrieden. Die Aufgabenerfüllung der evangelischen Kirche bewerten 31 Prozent als „sehr gut“ und 34 Prozent als „eher gut“. 21 Prozent finden sie „eher schlecht“ oder „sehr schlecht“. Die katholische Kirche kommt schlechter weg: Jeder vierte Befragte (26 Prozent) meint, dass sie ihre Aufgaben „sehr gut“ erfüllt, knapp jeder Dritte (30 Prozent) sagt „eher gut“. 29 Prozent halten die Arbeit der katholischen Kirche für „eher schlecht“ oder „sehr schlecht“. Lediglich die Gesetzliche Rentenversicherung, die Bundesagentur für Arbeit und politische Parteien erzielten noch schlechtere Werte. Für die Studie wurden zwischen September und November 2009 rund 2.100 Personen ab 16 Jahren befragt.