28. Mai 2022

In Nordkorea werden Christen am stärksten verfolgt

Quelle: idea.de

Acht der zehn schlimmsten Verfolgerstaaten sind islamisch geprägt. Grafik: Open Doors

Kelkheim (idea) – In Nordkorea werden Christen wegen ihres Glaubens am schärfsten verfolgt. Das kommunistische Regime in Pjöngjang führt zum achten Mal in Folge den Weltverfolgungsindex an, den das internationale Hilfswerk Open Doors jedes Jahr erstellt.
 

Wie der deutsche Zweig in Kelkheim bei Frankfurt am Main am 6. Januar mitteilt, sieht das Regime des Diktators Kim Jong-Il Christen als Staatsfeinde an. Nahezu 70.000 seien in Arbeitslagern gefangen; mindestens 200.000 versammelten sich im Untergrund. Von den 23,6 Millionen Einwohnern sind offiziellen Angaben zufolge etwa 12.000 Christen.

Iran auf Platz zwei der Verfolgerstaaten

Der Iran belegt den zweiten Platz auf der Liste der 50 Länder mit der stärksten Christenverfolgung. Die Islamische Republik stand im Vorjahr noch an dritter Stelle. Die Regierung in Teheran geht laut Open Doors weiter hart gegen wachsende christliche Hausgemeinden vor, in denen sich ehemalige Muslime versammeln. Im Berichtszeitraum zwischen November 2008 und Oktober 2009 seien mindestens 85 Christen verhaftet worden. Viele würden misshandelt. Von den 68 Millionen Einwohnern sind 99 Prozent islamischen Glaubens. Die Zahl der Muslime, die zum christlichen Glauben übergetreten sind, wird auf bis zu 250.000 geschätzt. Ferner gibt es bis zu 150.000 meist orthodoxe armenische und assyrische Christen.

Tod für „Abfall vom Islam“

Das streng islamische Saudi-Arabien steht auf Platz drei der Verfolgungsliste. Dort können laut Open Doors Muslime, die Christen werden, ihren Glauben nur heimlich praktizieren. Der „Abfall vom Islam“ gilt als todeswürdiges Verbrechen. 99 Prozent der rund 27 Millionen Einwohner sind Muslime. Die Christen sind meist Gastarbeiter aus Südostasien.

100 Millionen Christen verfolgt

Acht der zehn Staaten mit der schärfsten Christenverfolgung sind muslimisch geprägt: Iran, Saudi-Arabien, Somalia, Malediven, Afghanistan, Jemen, Mauretanien und Usbekistan. Zwei werden kommunistisch regiert: Nordkorea und Laos. Weltweit werden nach Erkenntnissen von Open Doors rund 100 Millionen Christen wegen ihres Glaubens verfolgt. Jedes Jahr bewertet das Missionswerk die Religionsfreiheit für Christen in 50 Staaten anhand eigener Befragungen vor Ort sowie von Berichten über Übergriffe und Experteneinschätzungen. In über 50 Ländern unterstützt Open Doors verfolgte Christen mit Selbsthilfe-Projekten, Bibelverteilung und Ausbildung von Gemeindeleitern. Ferner hilft es Gefangenen und Familien ermordeter Christen.